Das schmutzige Geld der Diktatoren – Florian Horcicka

Das schmutzige Geld der Diktatoren - Florian Horcicka

Der Wiener Florian Horcicka ist bereits seit 2000 als Journalist tätig. Anfänglich für News und Österreich, hat er 2011 zu Format gewechselt. Seine weitreichenden Kenntnisse hat er nun in das Buch „Das schmutzige Geld der Diktatoren“, erschienen bei Kremayr & Scheriau, verpackt. Akribische Recherche zeichnen das Buch aus und geben Einblicke in eine faszinierende und zugleich erschreckende Parallelwelt Wiens.

Russland, Ukraine, Weißrussland, Libyen, Aserbeidschan, Kasachstan, Katar und viele mehr halten äußerst freundschaftliche Beziehungen zu Österreich. Nicht zuletzt die wunderschönen Villen und Penthäuser in Wien, aber auch Jagdgründe unter anderem in Niederösterreich und der Steiermark laden die Reichen dieser Welt zu großzügigen Investitionen ein. Günstige Steuerbedingungen in Österreich sind dabei nur die Kirsche auf der Sahnetorte.

Florian Horcicka baut das Buch gut auf. Auch für Leser wie mich, die kein allzu großes Vorwissen in dieser Thematik aufweisen ist das Buch gut verständlich. So dienen die ersten Kapitel dazu das System und das Leben der Reichen und Mächtigen in Wien zu verstehen. Danach wird systematisch Land für Land abgearbeitet. Die Machenschaften dabei sind immer ähnlich. Verbindungen zu hochrangigen österreichischen Politikern unterstützen das schöne Leben der Oligarchen und Diktatoren in Österreich. Dabei spielen Rohstoffkonzerne, Banken und Immobilien eine wichtige Rolle.

Millionen Beträge werden ohne mit der Wimper zu zucken im großen Stil für sündhaft teure Immobilien ausgegeben. Die Immobilienpreise in Wien steigen in unermessliche Höhen. Wer wiedermal auf der Strecke bleibt, ist der kleine Bürger. So berichtet die Wiener Zeitung in der Wochenendausgabe vom 21./22. März 2015, dass immer mehr Wiener auf das Land ziehen müssen, da die Wohnungen in der Stadt für sie nicht mehr leistbar sind.

Dass Fußball immer wieder ein Thema ist, verwundert den denkenden Mensch nicht. Geht es dabei doch um Beträge die jenseits von Gut und Böse sind und nicht mehr mit rationellen Argumenten begründet werden können. Gehälter im zweitstelligen Millionenbereich können nicht mehr mit Leistung begründet werden. Eine Mafia für sich, über die man vermutlich ähnliche erschreckende Bücher wie „Das schmutzige Geld der Diktatoren“ verfassen könnte.

Viele Namen und Unternehmen sagten mir nichts. Dies erforderte ein hohes Maß an Konzentration beim Lesen. Gerade im letzten Teil des Buches wurden es mir aber einfach zu viele. Zu viele Namen tauchten auf und Andeutungen wurden gemacht. Hier habe ich schließlich einfach den Überblick verloren. Vermutlich wäre auch mehr Grundwissen rund um den Finanz- und Rohstoffmarkt von Nöten, um das volle Ausmaß verstehen zu können und den Überblick zu behalten.

Fazit:
Florian Horcicka verschafft selbst dem Laien in seinem Buch einen guten, wenn auch erschreckenden Überblick über die Machenschaften der Diktatoren. Gerade zum Ende hin sind die vielen Andeutungen und neuen Namen sehr verwirrend und somit kann ich nur 3 von 5 Sternen für das Buch vergeben. Dennoch lohnt es sich für jeden das Buch zu lesen und einen Einblick in das Leben der Diktatoren zu erhalten. Selbst wenn man am Ende hilflos zurück bleibt und nichts dagegen unternehmen kann.

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