Sebastian steigt bei einer Bushaltestellt mitten im Nirgendwo aus und kommt zu einer abgelegenen Ruine im Wald. Dort lebt Linda mit ihrer Schwester Ruth. Sebastian genießt anfänglich die Ruhe und verliebt sich in Linda. Allerdings musste er Linda versprechen nicht über die Vergangenheit, Exbeziehungen, Kindheit und Dramen zu sprechen. Ein verlockendes Versprechen.
Die Geschichte fängt spannenden an. Vor allem aufgrund der Aussparung der Vergangenheit bleiben jede Menge Fragen offen. Leider nimmt der Verlauf der Geschichte dann rasant an Spannung ab. Lange Erzählungen sorgen dafür, dass man gedanklich abdriftet.
„Isolde wurde hübsch, und das wir nicht vorgesehen. Niemand in der Familie Meyerle hatte ein schönes Gesicht.“
Elke Weigel
Obwohl das Buch als Thriller eingeordnet wird, nimmt die Liebesgeschichte den deutlich größeren Teil ein. Ich würde „Fast die ganze Wahrheit“ höchstens als Liebesroman mit Krimi-Elementen einstufen. Selbst in Liebesromanen ist es üblich, dass die Charaktere Geheimnisse haben und Dinge voreinander verbergen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten. Für meinen Geschmack schon zu einfach. Besonders irritiere hat mich die plötzliche Verwendung des derben Ausdrucks „Möse“, der so ganz und gar nicht zum Rest passt.
Alles in allem wirkt die Geschichte etwas unfertig und noch nicht ganz rund auf mich. Viele Fragen werden zu früh aufgeklärt und so gibt es den letzten Kapiteln kaum Überraschungsmomenten mehr. Andere Fragen bleiben hingegen nicht nur offen, sondern lassen den Leser fast etwas verwirrt zurück.
Fazit:
„Fast die ganze Wahrheit“ konnte mich sowohl inhaltlich als auch sprachlich nicht überzeugen. Am Ende bleibt das Gefühl, dass hier einfach noch etwas fehlt.
Ich hab das Buch auch gelesen und kann das was du schreibst bestätigen. Das Buch wirkt noch sehr unfertig. Auch wegen den Rechtschreib- und Layoutfehlern.
Diese Autorin lese ich sonst gerne. Aber das war kein Paradestück!
Danke für deinen Kommentar!
Für mich war es das erste Buch der Autorin. Ich muss auch gestehen, dass ich davor noch nichts von ihr gehört habe. Insofern bin ich völlig unvoreingenommen an das Buch gegangen.
Ich hatte vorher „Mutterschuld“ von der Autorin gelesen und das fand ich echt gut. Umso enttäuschter war ich bei „Fast die ganze Wahrheit“, welches fast schon dilettantisch daher kommt.