Lokalaugenschein Vestenötting

Vestenötting
Vestenötting
Vestenötting

Im nördlichen Waldviertel in der Gemeinde Waidhofen an der Thaya befindet sich das beschauliche Örtchen Vestenötting. Zum ersten Mal hörte ich in „Hawelka & Schierhuber laufen heiß“ von Günther Pfeifer davon. Der Autor hat den Ort sehr eindringlich und auf humorvolle Weise beschrieben. Dies habe ich zum Anlass genommen, um mir selbst ein Bild von Vestenötting zu machen.

Landgasthaus Zum Streicher
Landgasthaus Zum Streicher

Direkt an der Thaya gelegen ist Vestenötting ein schmaler, dafür allerdings langgezogener Ort. Mit gerade mal 62 Einwohnern geht es hier eher ruhig zu. Welche Verbrechen und unglaubliche Geschichten hier dennoch geschehen könnten, beschreibt Günther Pfeifer in seinem Buch. Die beiden Polizisten Hawelka und Schierhuber müssen aus Wien anreisen, um einen mysteriösen Mordfall zu klären. Ausgangspunkt für ihre Ermittlungen ist dabei ein Wirtshaus in dem sie auch ein Zimmer angemietet haben. Das Landgasthaus Zum Streicher ist das einzige Gasthaus in Vestenötting und vermietet sieben Zimmer.

Hirschrahmtopf im Landgasthaus Zum Streicher
Hirschrahmtopf im Landgasthaus Zum Streicher

Betritt man das Gasthaus hat man das Gefühl, das ein oder andere im Buch Beschriebene wiederzuerkennen. Da ich das Gasthaus zu Mittag besuchte, traf ich leider nicht auf die Stammtischrunde und auch nicht auf den Dorfsäufer Jauner. Bei dem prächtigen Wetter nahmen wir gleich im schönen Gastgarten Platz. Beim Mittagsmenü gab es um günstige 5,50 € gebackenen Fisch und wahlweise die Tagessuppe oder ein Dessert. Der hausgemachte Topfenstrudel schmeckte wie der Fisch großartig. Um 7,90 € gab es einen zarten Hirschrahmtopf. Kulinarisch kann ich Vestenötting nur weiterempfehlen. Am Freitagmittag war der Parkplatz sehr gut gefüllt. Vorwiegend Wiener Kennzeichnen, die bereits über diesen Geheimtipp Bescheid wissen, tummelten sich auf dem Partklplatz.

Vestenötting Ortsbild
Vestenötting Ortsbild

Günther Pfeifer ließ sich einige Freiheiten in „Hawelka & Schierhuber laufen heiß“. Ähnlichkeiten sind vermutlich reiner Zufall. So hat das Landgasthaus Zum Streicher beispielsweise am Montag und nicht wie im Buch am Mittwoch Ruhetag. Ich hoffte die Kriegerdenkmalsfrau persönlich kennenzulernen. Leider fand ich in ganz Vestenötting kein Kriegerdenkmal und vermute, dass die skurrile Dame Pfeifers Fantasie entsprungen ist. Von einem SeelenBegegnungsZonenZentrum am Ortsende ist weit und breit nichts zu sehen. Dort befindet sich lediglich die hübsche Villa Hoydn.

Feuerwehr Vestenötting
Feuerwehr Vestenötting
Schloss Vestenötting
Schloss Vestenötting

Doch auch einige Örtlichkeiten, die Günther Pfeifer in seinem Buch beschreibt, kann man wirklich in Vestenötting besichtigen. So gibt es beispielsweise das Schloss wirklich. Ein alter Bau, der vermutlich schon bessere Zeiten gesehen hat. Ob dies wirklich an den strengen Auflagen des Denkmalschutzes liegt, bleibt dahingestellt. Auch die Feuerwehr am anderen Ortsende, gleich an der Grenze zu Kleineberharts, gibt es wirklich. Steht man gegenüber vom Landgasthaus und wirft einen Blick über die Thaya kann man auch einen Hof sehen. Ob es sich dabei um den legendären Hof von Brinstingl handelt, der in seinem Stad’l in die Kettensäge fiel und samt Stad’l verbrannte und somit erst Hawelka & Schierhuber nach Vestenötting geführt hat, wird sich wohl nie restlos aufklären lassen.

Blick über die Thaya
Blick über die Thaya

 

 

Meine Rezension zu „Hawelka & Schierhuber laufen heiß“

Interview mit Günther Pfeifer

4 Replies to “Lokalaugenschein Vestenötting”

  1. Günther Pfeifer says: Mai 19, 2015 at 10:37 am

    Halli!
    Super, dass du in Vestenötting warst. Ich freu‘ mich sehr! Nach der Begegnungszone habt ihr aber leider am falschen Ortsende gesucht: http://www.anita-babun.at/kontakt.php
    Ich hoffe, du hattet trotzdem Spaß!!

    Ciao..Günther..

    PS: Die Frau Hofer pflegt in Wahrheit das Kriegerdenkmal in Grund (meinem Wohnort), ist aber momentan leider sehr krank…

    1. lesefreude says: Mai 19, 2015 at 1:50 pm

      Da man dort wirklich lecker essen kann, steht Vestenötting vielleicht schon bald mal wieder auf dem Plan. Dank deinem Link finden wir dann auch sicher die Begegnungszone ;)
      Es war super witzig durch den Ort zu schlendern und sich vorzustellen wie Hawelka und Schierhuber das getan haben. Gott sei Dank musste ich dabei keinen Mordfall klären.

  2. Christel leu says: Januar 16, 2016 at 6:20 pm

    Lustig. Ich bin durch Zufall zu diesem Krimi gekommen und gleich beim Ortsnamen stutzig geworden. Hab‘ ich doch schon irgendwo gelesen? Gibt’s den wirklich? Beim Weiterlesen wußte ich es. Bin jetzt halbdurch und finde ihn köstlich – mit natürlich als Zuagroaste genügend Waldviertelerfahrung.
    Gruß aus der Einöd.

    1. lesefreude says: Januar 16, 2016 at 7:25 pm

      Toller Krimi und sehr schöner Ort. Ich verbrachte dort einen sehr gemütlichen Nachmittag. Wer Ruhe sucht wird in Vestenötting fündig, außer Günther Pfeiffer treibt dort wieder mal sein Unwesen und lässt Menschen und mysteriösen Umständen sterben ;)
      Als Zuagroaste merkst du die Eigeneheit der Waldviertel, die ich zu 95% äußerts symapthisch finde, vermutlich noch etwas stärker :)
      Liebe Grüße

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