Manhattan crime ist eine Sammlung von Geschichten die alle in New York spielen und alle beinhalten sie ein gruseliges/düsteres Element. Während der erste Teil „Manhattan Tender – Zärtliche New-York-Geschichten“ die eher romantische, sehnsüchtige Sichtweise auf New York präsentiert, zeigt „Manhattan crime“ die eher nicht so schöne Seite. Beide Bücher sind im Cindigo Verlag erschienen.
Viele der Geschichten fangen harmlos an und muten wie ein schöne Geschichte mitten in Manhattan an. Doch dann plötzlich dreht sich alles. Oft kommt dieses Überraschungselement erst ganz am Ende im letzten Absatz der Geschichte. Während mir dies bei einem Roman zu schnell gehen würde, empfand ich es für die kurzen Geschichten genau die richtige Herangehensweise.
Insgesamt teilen sieben Autorinnen (Christine Paxmann, Sabine Reichel, Antje Steinhäuser, Nicole Jones, Katja D. Schreiber, Gabriele Kosack) in 11 spannenden Geschichten ihre Leidenschaften zum Big Apple mit dem Leser. Dabei sind die Geschichten nicht nur von den unterschiedlichen Sichtweisen, sondern auch von den teilweise sehr unterschiedlichen Schreibstilen der Autorinnen geprägt. Sehr abwechselnd! Ich konnte aufgrund der Vielfalt der Geschichten immer nur höchstens ein oder zwei hintereinander lesen. Ich glaube allerdings auch nicht, dass es bei einer Sammlung von Geschichten unbedingt der Sinn ist, das Buch in einem Zug zu lesen. Vielmehr braucht man zwischen den einzelnen Geschichten Zeit um sie atmen und sich entwickeln zu lassen.
„Seinen Wert misst sich ein Mensch letztlich selbst zu, und das fällt manchen leichter als anderen.“
(Antje Steinhäuser)
Kurz möchte ich noch auf meine beiden Lieblingsgeschichten etwas näher eingehen. Da war einerseits die junge Martha, die sich in „ihrer“ Straße schon nach wenigen Tagen unglaublich wohl fühlte und Freundschaft mit den Ladenbesitzer rund um sie schloss. Doch dann kam alles ganz anders als ich dachte… Aber auch die Geschichte von Zoe, in deren Gallery kurz vor ihrer großen Vernissage eingebrochen wird und alle Bilder zerstört wurden, gefiel mir sehr gut.
Einen Pluspunkt hat sich das Buch aufgrund der wunderschönen Schwarz-Weiß-Fotografien zu Beginn jeder Geschichte verdient. Großartig zusammengesetzt! Für Design und Layout bekommt das Buch definitiv 5 von 5 Sternen. Doch dies ist ja nicht das einzige, das bei einem Buch bewertet werden sollte.
Fazit:
„Manhattan crime“ ist eine Sammlung von kurzweiligen, sehr unterschiedlichen Geschichten. Kurzweilig und angenehm zu lesen, kann ich das Buch weiterempfehlen. Bei den vielen unterschiedlichen Autorinnen und Geschichten sagten mir leider einige Geschichten bzw. Schreibstile von Autorinnen gar nicht zu. Leider immer eine Schwierigkeit bei Sammlungen.