Die Handlung
„Persepolis – The Story of a Childhood and The Story of a Return“* erzählt die autobiografische Geschichte der iranisch-französischen Marjane Satrapi. Marjane erlebt die iranische Revolution 1979 als kleines Mädchen im Iran. Später wird sie zur Zeit des Iran-Irak-Kriegs von ihren Eltern nach Wien geschickt. Bis sie schließlich später als junge Frau wieder in den Iran zurückkehrt.
Die unterschiedliche Sichtweisen – Heranwachsen
1979 wird sie im Zuge der Revolution plötzlich von ihren männlichen Klassenkameraden getrennt und muss von nun an ein Kopftuch tragen. Alles westliche wird verteufelt und ihr Leben ändert sich. Dabei werden diese Jahren ihrer frühen Kindheit auch mit einer kindlichen Ahnungslosigkeit oder Naivität wiedergegeben.
Man merkt in den Erzählungen deutlich wie Marjane heranwächst, die Situationen besser einschätzen kann und ihre Handlungs- und Denkweisen anpasst. Ihre weltoffene, linksorientierte Familie prägt ihre Entwicklung und ihre Denken natürlich massiv. Selbst alleine in Wien beugt sich Marjane Regeln nicht bedingungslos (schon gar nicht wenn sie keinen Sinn für sie ergeben).
Die Zeichnung
„Persepolis“ist ein Comic, das mit klaren, aussagekräftigen, schwarz-weiß Zeichnungen überzeugt. Marjane Satrapi benötigt nicht viel Text um den Leser in ihren Bann zu ziehen und Emotionen zu vermitteln. Mit dieser leicht verdaulichen Darstellungsweise liest sich die Geschichte sehr einfach und ist unterhaltsame. Beinahe vergisst man, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt.
Ganz nebenbei lernt man in „Persepolis“ einiges über den Iran, seine Geschichte und das Leben. Doch besonders interessant sind auch die Schilderungen als Marjane Satrapi nach Österreich kommt. Ihre Verwirrung ob der Verhaltensweisen und Bräuche. Denn schließlich sorgt alleine unser Kleidungsstil bei vielen Iraner für Verwunderung. Geschweige denn das freizügig anbiedernde Verhalten einiger Teenager.
Fazit
Ein Comic, das es auf unterhaltsame Weise schafft viel Inhalt und ernste Themen zu vermitteln. Großartige emotionsgeladene Zeichnungen und knackige Texte machen dieses Buch zur Lesefreude. Ganz nebenbei kann man viel Lernen.
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Ich hab damals den Film im Kino gesehen und war einerseits begeistert vom Grafikstil (der sich ja am Comic orientiert) und andererseits, wie wenig ich über die Geschichte Persiens/Irans wusste. Letztens habe ich mir dann auch das Comic auf meinen eBook-Reader heruntergeladen und …. nun ja, auch in Buchform bin ich begeistert von Satrapis Art, ihr Leben aufzuzeichnen! Kann deiner Buchkritik also nur vollkommen zustimmen!
Den Film würde ich mir gerne noch ansehen. Ich bin sehr gespannt wie die Verfilmung aussieht. Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich eine Iran-Rundreise gemacht mit Augenmerk auf den historischen Teil. Faszinierende Geschichte auf die das Land zurückblickt.