„Wilde Wanda“ erzählt die Geschichte einer der berüchtigtsten Figuren der Wiener Unterwelt – und tut das in einer Sprache, die genauso roh, hart und schonungslos ist wie das Milieu selbst. Die gewaltige, teils gewalttätige Ausdrucksweise sowie die Fülle an Wiener Schmäh, Szenebegriffen und Unterwelt-Vokabular passen inhaltlich perfekt zur erzählten Welt, können aber anfangs durchaus gewöhnungsbedürftig sein.
Der Schreibstil ist direkt, laut und unfiltriert – fast so, als würde man Wanda selbst reden hören. Gleichzeitig wirkt der Text an vielen Stellen wenig redigiert: fehlende Leerzeichen, offensichtliche Tipp- und Setzfehler sowie holprige Übergänge stören den Lesefluss immer wieder. Das ist schade, denn die Geschichte an sich hätte eine sorgfältigere sprachliche Bearbeitung verdient.
Trotz dieser Schwächen bietet das Buch einen intensiven, unverblümten Blick in ein Wien abseits jeder Romantisierung. Authentisch, derb und ohne Schönfärberei – aber handwerklich nicht immer sauber umgesetzt.
Netgalley hat mir ein eBook zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!




