Aufgetakelt – Steffi von Wolff

Aufgetakelt - Steffi von Wolff

Nach einer 12-jährigen Ehe möchte Andreas plötzlich segeln lernen. Klar, dass Britta da mitmachen muss. Auch wenn diese so gar nichts von der Idee hält. Ihrem Mann zuliebe lässt sie sich schließlich doch überreden und findet mehr Gefallen, daran als sie angenommen hat. Schnell ist Britta vom Segelvirus infiziert. Blöd nur, dass Andreas sich das alles irgendwie ganz anders vorgestellt hat.

Gerade zu Beginn des Buches konnte ich Brittas Horror und Abneigung gegen das Segeln sehr gut nachvollziehen. Ich würde vermutlich ähnlich reagieren (wenn man mich überhaupt zu einem Segeltörn überreden kann). Die Autorin schafft es Brittas Verwandlung von der Antiseglerin zur Segelfanatikerin glaubhaft und realistisch zu transportieren. Ebenso die Krise, die sich langsam zwischen Andreas und Britta anbahnt ist glaubhaft dargestellt. Auch wenn ich mich manchmal fragte, wie man es 12 Jahre mit so einem Ekel aushalten kann.

Britta ist eine absolute Powerfrau. Keine Emanze, aber eine Frau, die weiß was sie will und sich das auch holt – zumindest wenn es nicht gerade um die Liebe und verwirrende Gefühle geht.

Der Schreibstil der Autorin ist witzig und sehr gut aufgebaut. Steffi von Wolffs Schreibweise erinnert mich oft an Mario Barth. Die vielen „hahahaha“ aber auch die zu überzogen dargestellte Redeweise von dem schwulen Pärchen Tobias und Detlef („Brittaa, ach das tuuut uns alles soooo schrecklisch Leid“) gingen mir mit der Zeit auf die Nerven. Zu guter Letzt war der Affe in der Geschichte, dann einfach zu dick aufgetragen und vor allem auch für den sehr witzigen Verlauf gar nicht wirklich nötig.

Man merkt, dass sich Steffi von Wolff gut mit dem Segeln auskennt. Gekonnt baut sie viele Fachbegriffe ein. Dennoch hat man als absolute Nicht-Seglerin kein Problem das Buch zu lesen und zu verstehen. Da musste ich persönlich schon eher bei dem Begriff „feudeln“ stutzen, der bei uns in Österreich so gar nicht gebräuchlich ist.

Fazit:
Locker, leichte Sommerlektüre mit einer gehörigen Portion Humor nicht nur für Segelfans. Leider stellenweise etwas zu überzogen und somit gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

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