Mit „Jedermann reloaded“ startet Marie Rötzer mutig in ihre erste Saison als künstlerische Leitung am Landestheater Niederösterreich. Aufgrund des schlechten Wetters wurde leider im Großen Haus und nicht wie geplant im Freien am Rathaus gespielt. Der Eintritt war frei, aufgrund der begrenzten Plätze jedoch eine Anmeldung erforderlich. Ich gehörte zu den Glücklichen, die sich rechtzeitig angemeldet hatten und erlebte so einen wunderbaren Theaterabend.
Das Abendprogramm begann bereits um 17:00 Uhr. Aufgrund der Verlegung nach innen gab es hier noch nicht viel zu sehen und so gingen wir in ein nahgelegenes Lokal, um die Zeit bis um 18:30 zu überbrücken. Ab 18:30 sollte sich das Ensemble mit kleinen Stücken/Auszügen vorstellen. Allerdings war der Zutritt hier nicht jederzeit möglich. Dies wurde leider unzureichend kommuniziert. Nach ca. 10 Minuten Warten, konnten wir noch immer nicht in den Saal. So entschlossen wir uns kurzer Hand Essen zu gehen und erst rechtzeitig für die Vorstellung um 20:00 zurück zu kehren. Im La dolce vita am Rathausplatz wurden wir vorzüglich verköstigt und die Zeit verging wie im Flug.
Das Warten hat sich gelohnt und Philipp Hochmairs grandiose schauspielerische Leistung entschädigt vollkommen. Als „One-man-Show“ spielte er ganz hervorragende eine sehr moderne Version von Jedermann von Hugo von Hofmannsthal. Begleitet von der Elektrohand Gottes wurde der Abend zu einem audiovisuellen Genuss. Lediglich die schier unerträgliche Hitze im Saal ließ die ausgetrockneten Münde auf eine Pause hoffen. Das Stück wurde jedoch ohne Pause durchgespielt und so kam man etwas geschafft, wenn auch voller grandioser Eindrücke aus dem Theatersaal.
„Jedermann reloaded“ ist ein Theaterabend den man so schnell nicht vergisst. Einer der aber auch anders ist und ein Stück, das nur schwer in Worte gefasst werden kann. Eine Vorstellung, die man einfach selbst gesehen haben muss um zu verstehen was sie so großartig und einzigartig macht.