Im Herzen der Katze – Jina Khayyer

Im Herzen der Katze - Jina Khayyer

Als Jina Mahsa Amini von der iranischen Sittenpolizei ins Koma geprügelt wird, weil sie ihren Hidschab nicht korrekt getragen hat, erreicht die Nachricht auch eine andere Jina in Südfrankreich. Von diesem Moment an ist ihr Handy-Feed voller Bilder und Videos der Protestzüge in den Straßen Irans – unter den Demonstrierenden auch ihre Schwester Roya und ihre Nichte Nika.

In einem Versuch das Geschehene zu verstehen, blickt Jina zurück: auf ihre Reise in den Iran im Jahr 2009, zur Zeit der Grünen Bewegung, als sie Roya und ihre Tanten besuchte. Sie erinnert sich an die überwältigende Gastfreundschaft, die Lebensfreude und die Schönheit des Landes – und zugleich an die erdrückende Realität einer Gesellschaft, die Selbstbestimmung unmöglich macht. Aber auch an eine heimlich aufkeimende Liebe, die in ein jähes Ende nahm.

Mich persönlich hat dieses Buch besonders berührt, da ich 2017 selbst den Iran bereist habe. Die Beschreibungen der Reise der beiden Schwestern nach Persepolis, Shiraz und Yazd ließen sofort eigene Erinnerungen wachwerden – an die eindrucksvollen Landschaften, an die Wärme und Offenheit der Menschen.

Es sind die leisen Gespräche über Hoffnungen und Träume, die doch so schlicht und alltäglich klingen und dennoch unerreichbar bleiben. Sie gehen ins Herz und lassen mich rat- und sprachlos zurück.

„Im Herzen der Katze“ ist ein heftiges, bewegendes Buch. Es zeigt die Schönheit Irans ebenso wie den Schmerz, die Wut und die unbändige Sehnsucht nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben. Ein Werk, das nachhallt – und uns daran erinnert, wie zerbrechlich Rechte und Freiheiten sein können.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

Ich stimme der Datenspeicherung zu

You may use these <abbr title="HyperText Markup Language">html</abbr> tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*