Interview mit Günther Pfeifer

Günther Pfeifer

Günther Pfeifer

Der Autor Günther Pfeifer erzählt im Interview über sein aktuelles Buch „Hawelka & Schierhuber laufen heiß: Ein Waldviertler Mordbuben-Krimi“ sowie die unzähligen Aktivitäten, wie beispielsweise Theater spielen, die er neben dem Schreiben noch in seinem Leben unterbringt.

lesefreude: In „Hawelka & Schierhuber laufen heiß: Ein Waldviertel Mordbuben-Krimi“ wird zum großen Teil direkt im Wirtshaus nach der Stammtischmethode und der Daufsäufervariante ermittelt. Beides Ermittlungsmethoden, die ich sehr realistisch finde. Wie viel Stunden musstest du zu Recherche-Zwecke in Wirtshäusern verbringen? Kann es sein, dass du dabei vielleicht sogar den ein oder anderen Charakter deines Buches persönlich kennengelernt hast?
Günther Pfeifer: Ich bin jetzt relativ selten in Wirtshäusern, profitiere aber von meiner Erinnerung an jahrelange Studien im Wein- und Waldviertel. Wobei aber auch Diskotheken-, Heurigen- und G’schnasbesuche wichtige Begleitveranstaltungen sind, um sich umfassendes Wissen anzueignen. Und ja, ich durfte fast alle Charaktere des Buches persönlich kennenlernen. Allerdings nicht nur im Wirtshaus, sondern auch beim Bundesheer, in der Eisenbahn und bei diversen Vereinen.

lesefreude: In deinem Buch verwendest du viele ostösterreichische Ausdrücke. Hattest du keine Angst, dabei speziell im deutschen Buchmarkt auf Unverständnis zu stoßen?
Günther Pfeifer: Nein. Einerseits habe ich mich da auf Christina Kindl vom Haymon-Verlag verlassen können, eine hochprofessionelle Lektorin, die mir unverständliche Ausdrücke sicher gestrichen hätte, und andrerseits glaube ich, dass deutsche Leserinnen und Leser uns Österreichern da einen kleinen Exotenbonus geben und den „Dialekt“ sogar ein bisschen mögen. Außerdem gab’s ja eine Art Glossar.

lesefreude: Unser schönes kleines Österreich hat literarisch ganz schön was drauf. Was ist das Besonderer an österreichischer Literatur bzw. österreichischen (Mordbuben-)Krimis?
Günther Pfeifer: Aus meiner Sicht gehen österreichische Autorinnen und Autoren vielleicht ein bisschen spielerischer zur Sache. Möglicherweise auch sprachverliebter. Ich denke da an Nestroy, Bernhard, Haas… Aber ich bin nicht wirklich belesen genug um das beurteilen zu können.

lesefreude: Neben deiner Arbeit als Autor spielst du auch Theater. So kann man dich beispielsweise im April und Mai im Stück „Der Vorname“ bei Theater im Stadl im Theater Westliches Weinviertel in Guntersdorf sehen. Das von anderen Geschriebene zu spielen oder selbst zu schreiben: was fasziniert dich mehr? Oder hast du vielleicht sogar schon einmal das Selbstgeschrieben gespielt?
Günther Pfeifer: Ja, eigentlich spiele ich neben meiner Arbeit als Einkäufer in einer IT-Firma und meiner Schreiberei auch Theater. Wobei das zwar schön und interessant ist, aber schreiben ist doch faszinierender. Als Schauspieler musst du ja die Vorgaben von Autor, Regie und den Mitspielern erfüllen, während du als Autor selbst erfinden darfst. Ich habe auch schon Selbstgeschriebenes gespielt, aber ich finde es interessanter, wenn andere das spielen was ich mir ausgedacht habe.

lesefreude: Welche Projekte stehen in nächster Zeit bei dir an?
Günther Pfeifer: Also jetzt kommt der Wien-Marathon und da möchte ich meine Vorjahreszeit verbessern. Manchmal träume ich von einer Zeit unter 4 Stunden, aber dazu komme ich momentan zu wenig zum Trainieren. Dann darf ich vielleicht das Libretto zu einer Kinderoper (Musik: Viola Falb) schreiben, und außerdem habe ich etwa ein Drittel der nächsten Mordbubengeschichte mit Hawelka und Schierhuber fertig und mache damit nach der Premiere vom „Vornamen“ weiter.

 

Meine Rezension zu „Hawelka & Schierhuber laufen heiß: Ein Waldviertler Mordbuben-Krimi“

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