Willkür (Heilbrunner-Messer 1) – Daniel C. Bergmann

Willkür - Daniel C. Bergmann

Die Handlung

Nachdem Kommissar Dieter Heilbrunner und der Journalist Torsten Messer vor einem Jahr gemeinsam an einer mysteriösen Mordserie ermittelt haben, kämpfen sie bis heute mit den Folgen. Als dann auch noch Heilbrunners Sohn Matthias spurlos verschwindet und zwei Leichen gefunden werden, erhärtet sich schnell der Verdacht eines Zusammenhangs.

Meine Meinung

Die mysteriöse Mordserie aus dem vergangenen Jahr spielt eine tragende Rolle. Immer wieder werden Andeutungen gemacht, ja selbst lebensbedrohlich soll es gewesen sein. So hatte ich als Leser das Gefühl, hier nicht den ersten Teil einer (geplant) sechsteiligen Reihe zu lesen, sondern mich bereits mittendrin zu befinden. Das diese Hintergründe der Mordserie und die Andeutungen bis zum Schluss nicht aufgeklärt werden, hat mich sehr gestört.

Das Buch ist teilweise aus der Perspektive des Mörders geschrieben. Dabei wird die Ich-Erzählform gewählt. So nahm ich als die Leser die Gedankengänge des Mörders besonders intensiv wahr. Dass diese nicht immer nachvollziehbar waren, hat mich bei einem psychisch gestörten Menschen nicht gestört.

„Wissen Sie was das Spannendste an einem Buch ist? Kommen Sie drauf? Natürlich würden sie bei einem Krimi jetzt antworten: Logisch, wer ist der Mörder! Falsch. Das Wieso ist der springenden Punkt. Wieso mordet die Figur in diesem Krimi. Was treibt sie an? Das berühmte Motiv.“

Ergänzend wird der Mörder gemeinsam mit Heilbrunner und Messer gejagt. Diese Ereignisse sind in der dritten Person geschrieben und grenzen sich somit auch stilistisch deutlich von den Gedankengängen des Mörders ab.

Wie der Mörder seine Opfer auswählt, ist sehr spannend zu lesen. Auch die Jagd nach dem Mörder ist grundsätzlich interessant geschildert. Leider fehlen mir an einigen Stellen die Zusammenhänge bzw. konnte ich die Logik dahinter nicht immer ganz nachvollziehen.

Willkür - Daniel C. Bergmann

Fazit

★★☆☆☆

Durch die vielen Andeutungen zu dem zurückliegenden Fall hatte ich als Leser ständig das Gefühl, etwas wissen müssen, das mir leider bis zum Schluss verwehrt bleib. Mit etwas mehr Einblicke in diesen Fall, hätte ich vielleicht auch die psychische Belastungen unter denen die Messer und Heilbrunner leiden besser bzw. überhaupt nachvollziehen können.

Den Mörder von Beginn zu kennen und vor allem die vielen Einblicke in seine Gedanken fand ich sehr spannend. Dieses Konzept hat Potential zu mehr.

 

3 Replies to “Willkür (Heilbrunner-Messer 1) – Daniel C. Bergmann”

  1. monerl says: August 11, 2017 at 12:14 pm

    Mensch, deine Lesefreude ist zurzeit aber ziemlich getrübt, oder? Du musst dein Händchen für Bücher irgendwie neu ausrichten! Kommt es mir nur so vor oder hast du auch dieses Gefühl?

    Mich spricht das Buch jetzt auch nicht unbedingt an, obwohl ich total gerne Krimis lese. Ist das jetzt eine neue Serie des Autors und er bezieht sich darin auf die letzte, mit neuen Ermittlern oder wie muss ich das verstehen?

    GlG wünscht das Monerl

    1. lesefreude says: August 16, 2017 at 5:54 am

      Hallo!

      Ja, in letzter Zeit hab ich irgendwie nicht so ein Glück bei meiner Bücherwahl. Ich finde zwar den Klappentext immer recht ansprechend, aber irgendwie….
      Ich habe aber die Hoffnung, dass es nun wieder bergauf geht. Mit „Die Geschichte der Bienen“ habe ich nun ein absolut grandioses Buch gelesen. Auch „Couchsurfing in Russland“ fand ich super. Die Rezensionen dazu kommen in den nächsten Tagen/Wochen.
      Bei „Willkür“ fand ich besonders die eine negative Rezension spannend. Ein Krimi aus Sicht des Mörders? Das gefiel mir sehr gut. „Willkür“ ist der Start einer neuen Serie und auch das Debüt des Autors. Dennoch bezieht sich er sich immer wieder auf einen gemeinsamen Fall von Heilbrunner und Messer vor gut einem Jahr. Beide haben an den vor allem psychischen Folgen zu knappern. Leider erfährt mal halt nie was da wirklich los war und so hatte ich nicht wirklich Verständnis für die Maroden der beiden.

      glg Sabrina

      1. monerl says: August 16, 2017 at 10:30 am

        Sehr gut, dass es literarisch bei dir wieder aufwärts geht!

        „Die Geschichte der Bienen“ habe ich auch schon gelesen bzw. gehört. Hat mir gefallen. Falls du nachlesen möchtest, dann geht´s HIER lang. ;-)
        Von „Couchsurfing in Russland“ hatte ich bereits begeisterte Berichte gehört und dachte auch, das wäre was für mich (also das Lesen! Mit den Kids Couchsurfing zu machen geht nämlich noch nicht, hahaha) Bin auf deine Rezi sehr gespannt!

        GlG vom monerl

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