Crushing – Genevieve Novak

Die letzten zehn Jahre ist Marnie von einer gescheiterten Beziehung in die nächste gerasselt. Nun zieht sie einen Schlussstrich: Keine Beziehungen mehr. Doch klar, dass ausgerechnet jetzt mit Isaac ein echter Traummann auftaucht. Da Isaac bereits vergeben ist, beschließen die beiden, einfach Freunde zu bleiben.

Marnie versucht, sich selbst wiederzufinden. Zu lange war sie „die perfekte Partnerin“, hat sich an andere angepasst und dabei völlig vergessen, wer sie selbst eigentlich ist und was sie wirklich will.

Das Leiden nimmt in „Crushing“ viel Raum ein: Marnies Antriebslosigkeit, ihre Gleichgültigkeit und der exzessive Alkoholkonsum sind teilweise schwer zu ertragen. Manchmal wurde mir beim Lesen fast schwindelig vom vielen Alkohol.

Besonders stark ist jedoch die Art, wie Genevieve Novak das Thema Einsamkeit einfängt. Marnie ist von Menschen umgeben, das Aufscheinen einer Nachricht lässt das Herz schneller schlagen – und trotzdem bleibt am Ende nur Leere. Die Autorin zeigt eindrucksvoll, wie isoliert man sich in einer scheinbar vernetzten Welt fühlen kann.

„Crushing“ greift viele wichtige gesellschaftliche Themen auf – Selbstfindung, mentale Gesundheit, Einsamkeit im digitalen Zeitalter. Schade nur, dass sie unter einer dicken Schicht aus Jammern und Selbstmitleid etwas verborgen bleiben. Das Lesen erfordert Durchhaltevermögen – doch es lohnt sich.

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