Walter hatte es nicht immer leicht im Leben. Als alleinerziehender Vater von mittlerweile erwachsenen Zwillingen musste er sich schon mancher Herausforderung stellen. Als nun ein kleines Mädchen entführt wird und Walter glaubt darin seine längst verstorbene Frau wieder zu erkennen, setzt er alles daran um das Mädchen zu finden.
Bei „Auf manche Nacht folgt kein Tag“ handelt es sich um eine ab Juli 2015 lieferbare Neuveröffentlichung von „Nachtschattenspiel“. Das Buch wurde neu lektoriert und überarbeitet.
Der Hauptcharakter Walter scheint etwas verwirrt und in seiner Einsamkeit verloren. Auch wenn es solche Persönlichkeiten in der Realität zu Haufe gibt, fällt es doch schwer als Leser wirklich eine Verbindung oder gar eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Ich hatte ständig das Gefühl, dass Walter mich auf Abstand halten möchte. Allerdings ist der Autorin damit wiederrum gelungen den Charakter so darzustellen wie er von seinen Mitmenschen vermutlich wahrgenommen wird.
Bei Mia, dem entführten Mädchen, ging es mir hingegen ganz anders. Mit ihr habe ich sofort mitgefiebert und gehofft, dass sie unbeschadet aus ihrer misslichen Lage herauskommt.
Teilweise fand ich die Geschichte und die Handlungsstränge etwas verwirrend und konnte vor allem Walters Vorgehen und Verhalten nicht wirklich nachvollziehen.
Die kurzen Kapitel sind sehr angenehm und auch der Sprung zwischen den beiden Hauptcharakteren Walter und Mia verleiht der Geschichte Dynamik. Der Schreibstil ist einfach und lädt somit zum entspannten Lesen ein. Da man als Leser die ganze Zeit weiß, wo das Mädchen ist und auch wie es ihm geht, wird dieser Eindruck noch verstärkt und es gibt wenige Unklarheiten.
Fazit:
Ein locker, leichter Krimi mit vielschichtigeren Personen als der erste Eindruck erwarten lässt. Für ein paar entspannenden Sommerstunden durchaus zu empfehlen.