Die Handlung
Christian Chymyn trifft sich mit Andreas Lutzenberger und Helmut Schäffer in Augsburg, um sich ihre Geschichte anzuhören. Ihre Geschichte handelt von der Gründung von mobiheat. mobiheat ist ein mittelständische Unternehmen. 2015 hat das Unternehmen rund 50 Mitarbeiter und macht mit mobiler Wärme einen beeindruckenden Umsatz von 12 Millionen Euro. Dabei wurde das Unternehmen ganz ohne Businessplan gegründet. Die Gründung ist sozusagen einfach passiert.
Meine Meinung
Das Setting wirkt stark gekünstelt. Immerhin ist Christian Chymyn nicht irgendein Journalist oder Autor, sondern bereits seit 2015 Angestellter bei mobiheat und für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sollte es sich bei dieser Begegnung wirklich um das Kennenlernen der drei gehandelt haben, fehlt ein Hinweise auf diese Tatsache.
Die beiden mobiheat Gründer gehen mit Christian Chymyn durch Augsburg, zeigen ihm die Stadt und gute Lokale. Dabei erzählen sie die Geschichte zur Gründung und berichten von verrückten Aufträgen. Beispielhaft sei hier die Autofahrt nach Portugal erwähnt, um ein 500.000 Liter Haifischbecken zu erwärmen.
Wieso so viele Geschichten über Augsburg erzählt werden und das Buch ein kleiner Reiseführer durch Augsburg ist, hat sich mir nicht erschlossen. Dadurch ist das Buch leider von vielen Nichtigkeiten gespickt, die für die eigentliche Geschichte völlig irrelevant sind. Ebensowenig verstehe ich, wieso der Autor Christian Chymyn so viel von sich selbst erzählt. Immerhin möchte ich etwas über Unternehmensgründung, die Herausforderungen, und die schönen Erlebnisse dabei am Beispiel von mobiheat erfahren.
„Eigentlich, so dachte ich, fahren wir jetzt wieder zurück ins Büro. Falsch gedacht. Wer eine Doppelportion Vanilleeis zum Nachtisch verdrückt, braucht einen Verdauungsspaziergang. Und ich gehe brav mit.“
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Am Ende bleiben für mich einige ganz essenzielle Fragen offen. Wieso wurde überhaupt ein Unternehmen für mobile Wärme gegründet? Schließlich gab zur Unternehmensgründung bereits Mitbewerber. Und was macht die Geräte von mobiheat so viel besser? Was war die Strategie bzw. wie ist es gelungen den Mitbewerb zu überholen?
Zu Beginn eines neuen Kapitel werden oft einzelne Mitarbeiter von mobiheat herausgestrichen und ihnen für ihren jahrelangen Einsatz gedankt. Nicht immer hat der Mitarbeiter etwas mit der folgenden Geschichte zu tun und dadurch wirkt es gekünstelt.
Einziger Lichtblick sind die „Tagebucheinträge“ von Andreas Lutzenberger. Andreas trägt immer ein schwarzes Büchlein bei sich, in dem er über die Jahre Geschichten zum Unternehmen gesammelt hat. Diese Geschichten bringen interessante Einblicke in den Unternehmensalltag, der bei mobilheat eigentlich nicht Alltag genannt werden kann.
Fazit
★★☆☆☆
Ein Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der sich zu sehr in den Vordergrund stellt und eine Stadt die aus mir ungeklärten Gründen viel zu detailliert vorgestellt wird, nehmen der eigentlichen Geschichte den Platz weg. Die Erzählungen von Andreas Lutzenberger sind ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels und bewahren „Einfach machen“ vor einer 1 Sternebewertung.
„Fun-Fact“: Die mobiheat-Gründer Andreas Lutzenberger und Helmut Schäffer sind identisch mit den Gründern des 3H Verlags.
Ich habe den noch jungen 3H Verlag auf der Frankfurter Buchmesse kennen gelernt. Dabei wurde mir das Buch vom Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Rezension wurde davon nicht beeinflusst.