Im Schatzfieber – Eike Bornemann

Im Schatzfieber - Eike Bornemann

Die Handlung

Mit knapp 40. Jahren zieht Caro wieder bei ihren Eltern ein. Ihre Beziehung ist gescheitert, ihren Job hat sie verloren und ihre Abende verbringt sie mit reichlich Alkohol. Ihr Leben liegt in Trümmern vor ihr.

Als ihr Vater ein altes Buch aus dem Besitz der Gebrüder Sass findet, beginnt das Abenteuer. Gelingt es Caro und ihrem Vater den geheimnisvollen Schatz des Bankraubs aus 1929 zu finden. Unterstützt von Alex, die von der Polizei so ganzen gar nichts hält, machen sie sich auf die Suche.

Meine Meinung

Einen fiktiven Krimi basierend auf echte Fakten zu schreiben, finde ich eine interessante Idee. Es ist schwierig zu unterscheiden was Realität und was freie Erfindung des Autors ist. Man sollte sich unbedingt bewusst sein, dass hier viel Fiktion im Spiel ist, um nicht mit gefährlichem Halbwissen zu prahlen. Für einen Kriminalroman jedoch ein spannendes Setting.

Die Geschichte läuft sehr langsam an. Caro verkriecht sich im Haus ihrer Eltern und versinkt im Selbstmitleid. Langsam geht das Buch in einen spannenden Abschnitt über, bevor es zum Ende hin stark abnimmt und unbefriedigend endet.

Im Schatzfieber - Eike Bornemann

Caro kann ich aufgrund ihrer “Kopf-in-den-Sand-stecken“-Mentalität ganz und gar nicht leiden. Denn wenn man in die Sch*** greift, sollte man sich nicht auch noch einreiben. Es ist in Ordnung und verständlich, dass im Leben manchmal etwas ganz und gar daneben geht. Doch sich dann im Selbstmitleid zu ertränken, ist eine Einstellung die ich nicht nachvollziehen kann. Bis Caro endlich beginnt an sich zu arbeiten, ist das Buch beinahe schon wieder vorbei.

Die starke Alex hingegen ist eine Figur ganz nach meinem Geschmack. Sie lässt sich nichts vormachen und tritt für ihre Träume ein. Manchmal darf man da dann die Grenzen, die das Gesetz vorgibt, nicht ganz so eng sehen.

„Also bist du Anhängerin von … wie heißt das … freier Liebe?“
„Liebe ist immer frei!“
Seite 184

Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Der Einleitungstexte bzw. die Zitate zu jedem Kapitelbeginn sind Auszüge aus dem Strafverfahren der Gebrüder Sass oder Schatzsuche-Zitate von Karl May. Hier hätte ich lieber mehr Zitate und echte Fakten rund um die Gebrüder Sass gelesen.

Die Schrift im Buch ist etwas klein und war für mich gerade noch in Ordnung.

Fazit

★★★☆☆

“Im Schatzfieber“ ist ein Kriminalroman mit einem interessanten Plot. Geschehnisse rund um die legendären Bankraube der Gebrüder Sass, gemischt mit Schatzfieber und fiktiven Gedanken ergeben ein schönes Abenteuer. Die Spannung im Mittelteil ist sehr gut, wenngleich mir das Buch etwas zu langsam anläuft und das Ende schlichtweg als unbefriedigend für mich zu bezeichnen ist. Vielleicht zeigt das Ende gerade diese Frustration von der der Autor spricht, die mich hier voll und ganz erwischt hat.

Ein etwas kryptischer Schlusssatz, den man vermutlich erst nachvollziehen kann, wenn man “Im Schatzfieber“ von Eike Bornemann selbst gelesen hat.

Der Ulrike Helmer Verlag hat mir ein Rezensionexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

2 Replies to “Im Schatzfieber – Eike Bornemann”

  1. Rezensionen und Interviews | Eike Bornemann says: November 21, 2017 at 11:20 am

    […] Rezension vom Blog Lesefreude […]

  2. Im Schatzfieber. Roman (U.Helmer-Verlag/CRiMiNA) | Eike Bornemann says: März 30, 2018 at 8:15 am

    […] „Kriminalroman mit einem interessanten Plot“ – Lesefreude-Blog […]

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