Mai bedeutet Wasser – Kayo Mpoyi

Mai bedeutet Wasser

Adi wächst in einem Diplomatenviertel in Tansania auf. Sie lebt zusammen mit ihren Eltern und ihren beiden Schwestern Diana und Mai. Die Ältere, Diana versucht ihr Leben mit aller Kraft zu genießen und tanzt für ihr Leben gerne. Die neugeborene Mai ist krank und benötigt viel Aufmerksamkeit. Dazwischen ist Adi, die geliebt werden möchte und doch nirgends so richtig dazugehört.

„Mai bedeutet Wasser“ wird aus der Perspektive von Adi erzählt. Zu Beginn der Geschichte ist Adi sechs Jahre. Über einen Zeitraum von fünf Jahren (1989-1994) begleiten wir die Familie. Neben den Schwestern Diana und Mai hat Adi noch drei älter Brüder und eine weitere Schwester – Kasamba, Luse, Kimpa, Zo. Die Geschwister leben nicht mehr bei der Familie, sie sind im Heimatland Zaire (heute Demokratischen Republik Kongo) geblieben. Der Tod von Tshadi 1 (die den gleichen Namen trug wie Adi) hat tiefe Wunden in der Familie hinterlassen.

Zu Beginn des Buches ist ein Stammbau der Familie abgebildet. Dass einige Personen lediglich Bruder 1, Bruder 2 usw tituliert werden, find ich irritierend. Dass es in der Familiengeschichte bereits einiges Mais gab, deutet der Titel des Buches an. Ebenso, dass der Name mit einem gewissen Leid verbunden ist, entnehme ich dem Titel. Aberglaube, Mythen und Flüche belasten die Familie bis heute.

Mai bedeutet Wasser

Gemeinsam mit Adi tauchen wir weit in die Vergangenheit der Familiengeschichte ein. Dafür bedient sich die Autorin einem Geschichtsbrettchen. Adi kennt so plötzlich die ganze Familiengeschichte und erzählt sie ihre kleinen Schwester Mai. Zudem sieht Adi Gott. Er ist ständig bei ihr und führt Buch über Adis Benehmen. Zwei erzählerische Elemente, die mir in einem realistischen Roman zu weit gingen.

Geprägt wird die Geschichte laufend durch Gewalt. Sei es durch den Vater, der mit äußerst strenger Hand in der Familie herrscht oder auch durch die Mitschüler und Nachbarn. Ebenso wie die Gewalt taucht oft völlig überraschend Sexualität und Vergewaltigungen auf. Völlig aus dem Zusammenhang gerissen gibt es beispielsweise eine kurze, halbseitige Sequenz über Ausfluss. Warum und wieso, hat sich mir nicht erschlossen. Ein träger Versuch zu provozieren? Oder soll es uns viel mehr die Herausforderungen mit dem eigenen Körper beim Heranwachsen zeigen? Beides hat ob des abrupten, lieblosen Einschub nicht geklappt.

Fazit

★★★☆☆

„Mai bedeutet Wasser“ handelt vom Aufwachsen der fünfjährigen Adi im Diplomatenviertel in Tansania von 1989 bis 1994. Mythen, Ahnenflüche und Gewalt prägen das Buch. Übernatürlich Phänomene dienen als Erzählkniffs der Autorin, die mich leider nicht abholen konnten.

Was stark beginnt wir zunehmend wirrer, sobald gegen Ende die übernatürlichen Elemente verschwinden und die Geschichte wieder spannend wird, ist „Mai bedeutet Wasser“ dann auch schon vorbei.

NetGalley hat mir ein ebook zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.

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