Die Handlung
Kommissarin Mercédès Mayerhuber wird auf die spanische Urlaubsinsel Mallorca versetzt. Zeit für Erholung bleibt ihr keine, denn die erste Leiche schwimmt bereits im Hotelpool der gehobenen Ferienanlage in Paguera. Es handelt sich um die Erotikschriftstellerin Sabrina Schneider. Ein Mord aus Eifersucht? Eigentlich wollte Sabrina hier in Ruhe ihr neues Buch fertigstellen. Doch dann taucht plötzlich ihr junger Lover auf. Und auch dem Ressortleiter soll sie nicht abgeneigt gewesen sein.
Meine Meinung
Der Prolog der Geschichte ist sehr schwerfällig. Ich mag es ganz gerne wenn Figuren manchmal im Dialekt sprechen, um gewisse Eigenheiten zu verdeutlichen. Die bayrischen Fichtelhubers waren mir allerdings zu viel. Nichtigkeiten werden erzählt und es bedarf schon ein gewisses Durchhaltevermögen, um den Prolog zu meistern. Dabei ist der Prolog gar nicht so lang, zieht gefühlsmäßig allerdings etwas.
Doch ist der Prolog erstmal geschafft, geht es steil bergauf. Die Story an sich hat mir sehr gut gefallen. Die Zwickmühle in die sich Mercédès katapultiert und die vielen Verdächtigen. Ein komplizierter Fall.
Die Übermacht an deutschen und österreichischen Charakteren ist irritierend. Auf einen Spanier zu treffen hat Seltenheitswert. Einer dieser seltenen Fälle ist Miquel, Mercédès Partner. Dieser steht ihr bei obwohl bei weitem nicht alle Kollegen von der Neuen vom Festland begeistert sind. Dass sie Deutsch-Spanierin ist, bringt Mercédès einen enormen Vorteil bei der Arbeit auf der beliebtesten Ferieninsel der Deutschen.
„Wieder einmal ärgerte sich Mercédès, dass diese deutschen Touristen gar nicht auf Idee kamen, es wenigstens aus Höflichkeit mit Spanisch zu probieren. Sie seufzte und wusste in dem Moment, warum man sie auf die Insel versetzt hatte. Sie sprach deutsch und spanisch wie ihre Muttersprache.
„Mallorquinische Leiche zum Frühstück“ beinhaltet ungewöhnlich viel Erotik und Sex für einen Krimi. Susan Carner versteht es jedoch nicht zu viel zu verraten und die Ausprägung der genauen Details dem Leser zu überlassen.
„Warum werden an den Geschlechtern verschiedene Maßstäbe bezüglich der Sittlichkeit gelegt? Diese Doppelmoral hat sich in den letzten hundert Jahren nicht geändert.“
Obwohl mir der Plot und der Verlauf der Geschichte sehr gut gefallen hat, gibt es leider einige zähe Abschnitte. Die vielen Besprechungen zur aktuellen Lage zum Ende hin, die Mercédès gemeinsam mit Miquel abhält, sind ständige Wiederholungen für den Leser. Eine Zusammenfassung von Zeit zu Zeit ist in einem Krimi für den Leser angenehm. Doch die beiden gehen Details immer und immer wieder durch, ohne dass es neue Erkenntnisse gibt. Ich hätte mir etwas mehr Tempo gewünscht.
Fazit
★★★☆☆
Eine schöne Geschichte mit sympathischen Figuren. Der Prolog beinhaltet zu viele Nichtigkeiten und bayrischen Dialekt im Überfluss. Wenn „Mallorquinische Leiche zum Frühstück“ dann noch etwas mehr Tempo hätte, wäre es perfekt.
Susan Carner hat mir das eBook zur Verfügung gestellt. Die Rezension wurde davon nicht beeinflusst.