Mareike Fallwickl und Eva Reisinger versammeln in „Das Pen!smuseum“ eine Reihe vielschichtiger, intensiver und feministische Kurzgeschichten. Die Texte sind lose miteinander verbunden – kleine Randnotizen, Figuren oder Motive tauchen später wieder auf und verweben die Erzählungen zu einem feinen, roten Faden. Dieses subtile Zusammenspiel hat mir besonders gut gefallen.
Die Geschichten handeln von Frauen, die ausbrechen – aus Konventionen, Erwartungen und der Fremdbestimmung durch andere. Sie beginnen, sich selbst zu spüren, zu fühlen, zu leben.
Da ist die Hochschwangere, die sich nach Sichtbarkeit und Begehren sehnt – und fremdgeht. Oder die Frau, die sich vor Nähe fürchtet und ihren One-Night-Stands Salz in den Kaffee rührt, um sie schnell wieder loszuwerden. Themen wie Wut, Lust, Freiheit, Sichtbarkeit und Liebe durchziehen das Buch wie ein Puls.
Man erkennt sich selbst oder Freundinnen wieder, wird aber auch mit neuen, radikalen Denkweisen konfrontiert. Diese Geschichten machen Mut – zum Fühlen, zum Nein-Sagen, zum Anderssein.
„Das Pen!smuseum“ ist laut, ehrlich und befreiend – ein Buch, das zum Nachdenken anregt und unbedingt gelesen werden sollte.