Auswandertag – Klaus Oppitz und die Tafelrunde

Auswandertag - Klaus Oppitz

Der rechtspopulistische Bundeskanzler Michal Hichl hat seine dritte Amtszeit begonnen. Österreich ist frei von Ausländern, der Austritt aus der EU ist vollzogen und das Land ist nicht nur heruntergewirtschaftet, sondern auch international isoliert. In diesem Land, in dem es keine Chance auf Arbeit und keine Zukunft gibt, möchte Familie Putschek nicht länger bleiben und sie beschließen in das reichste Lande der EU zu fliehen – die Türkei.

Diese noch fiktive Ausgangslage hat sich Klaus Oppitz geschaffen, um das Auswandern einmal umzudrehen und auch potentielle Folgen einer rechtspopulistischen Regierung zu zeigen. Die Tafelrunde setzt sich neben Klaus Oppitz aus Rudi Roubinek, Mike Bernard und Gerald Fleischhacker zusammen.

„Auswandertag“ ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Dabei wird von Kapitel zu Kapitel zwischen Vater Fabian, Mutter Chiara und den Kindern Maximilian und Valentina gewechselt. Mit teils überschneidenden Zeitspannen ermöglicht dies, die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven zu sehen. Auch ermöglichen die vier Perspektiven Klaus Oppitz deutlich aufzuzeigen, was sich das eigene Hirn oft im Gegensatz zu Realität zusammenspinnt.

Obwohl man die Erlebnisse der Familie Putschek auf der Flucht von diversen Zeitungsberichten in ähnlicher Form kennt, ist es doch ein anderes Gefühl die Flucht aus der verdrehten Perspektive zu sehen. Der Österreicher, der das Land verlassen möchte und natürlich trotzdem keines seiner Vorurteile gegenüber der Türkei ablegt. Bald schon soll sich zeigen, dass eine Integration nicht immer so leicht ist und dennoch macht es gerade diese verdrehte Perspektiv leicht zu verstehen, wie schwer es ist sich in eine andere Kultur zu integrieren und sich anzupassen.

Klaus Opppitz‘ Schreibstil ist fesselnd. Man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Dabei variierte der Stil jedoch je nach Ich-Perspektive. Die quirlige, noch kindliche Valentina, der extreme uneinsichtige Vater – alle Personen werden sehr erfrischend und präzise dargestellt.

Fazit:
Gelungener Perspektivenwechsel, der vermutlich gerade aufgrund der bekannten Kultur, die sich in eine fremde intergieren soll, so verständlich ist. Zusätzlich besticht Klaus Oppitz mit einem witzigen, charmanten Schreibstil.

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