Die Handlung
Die schwangere Nina entgeht nur knapp einem Giftmordanschlag in einem Restaurant. Ihrem neuerdings starken Geruchssinn sei Dank. Alle anderen Gäste des Restaurants, inklusive dem werdenden Kindsvater, ringen mit dem Tod. Als einzige Überlebende wird Nina schnell zur Hauptverdächtigen. Doch wie kann Nina ihre Unschuld beweisen. Nina versucht ihre olfaktorische Fähigkeit zu nutzen und den Täter zu erschnüffeln.
Meine Meinung
Von verstärktem Geruchsempfinden während der Schwangerschaft hört man ja immer wieder. Dass man diese Eigenschaft zur Aufklärung eines Giftmordanschlag einsetzt, ist eine sehr witzige Idee. Der ermittelnde Hauptkommissar Kollar der Berliner Kripo hat bereits in früheren Fällen mit einem Polizeihund zusammengearbeitet. Nun jedoch einen Mensch als Schnüffelnase einzusetzen und dann noch die Hauptverdächtige, ist ein gewagter Ansatz.
Wie bei einem Giftmord üblich, ist diese Art des Tötens blutlos und kommt mit wenigen grausamen Einzelheiten aus. So ist Anne von Vaszarys Kriminalroman, trotz der vielen Toten, ein recht harmloses Buch. Die Autorin beschäftigt sich viel mehr mit den psychologischen Hintergründen und auch Gemeinheiten, die Menschen so zu bieten haben.
Ich hab für das Lesen von „Die Schnüfflerin“ sehr lange gebracht. Es ist kein Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und bei dem die Seiten nur so dahinfliegen. Vielmehr ist es ein ruhiges Buch, das dazu animiert langsam zu lesen und jedes Wort auszukosten.
Dass Hauptkommissar Koller seiner Hauptverdächtigen so viele Details zum Fall erzählt und sie sogar mit nimmt auf Verbrecherjagd fand ich höchst befremdlich. Auch die Beziehungen zwischen Koller und Nina warf bei mir immer wieder Fragezeichen auf.
Ninas Freundschaften und Bekanntschaften im Allgemeinen ließen mich den Kopf schütteln. Warum lässt sie das mit sich machen? Eigentlich ist Nina ein seelenguter Mensch. Nur leider besitzt sie keinerlei Menschenkenntnis und hat absolut kein Gespür dafür Gefahren einzuschätzen.
Fazit
★★★★☆
„Die Schnüfflerin“ ist ein angenehmer, langsamer Kriminalroman. Die psychologische Ebene, die Menschen dazu bringt Dinge zu tun, die nicht klug, gemein oder gar tödlich sind, steht im Vordergrund. Ninas fehlende Menschenkenntnis führen bei mir zu Unverständnis.
Der Knaur Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Let’s talk
Was kannst du überhaupt nicht riechen? Erzähle mir davon in den Kommentaren!
Ich mag den Geruch (und auch den Geschmack) von Jasmin ganz und gar nicht. Ich verstehe einfach nicht wie man Jasmintee trinken kann oder Jasmin gar in Bier oder eine Limonade geben kann.