Die schönen Mordschwestern – Franz Preitler

Die schönen Mordschwestern - Franz Preitler

Die Handlung

1906 wird eine junge Frau in der Steiermark von einem Geschwisterpaar grausam ermordet. Doch das Motiv ist unklar. Waren es beide Schwestern oder nur eine der beiden? Nach der Verbüßung ihrer Strafe kehrt Fini nach Wien zurück. Dort trifft sie auf Josef Pokorny, dem Auslöser der Tat, und wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Meine Meinung

Franz Preitler baut die Geschichte rund um die Mordschwestern aus dem Mürztal sehr langsam auf. Wir steigen beim Plädoyer des Verteidigers Dr. Hutter im Jahre 1906 in die Geschichte ein. Direkt nach dem Prolog springen wir sechs Jahre in die Zukunft und begleiten Fini bei ihrer Rückkehr nach Wien nachdem sie ihre Strafe verbüßt hat.

Die schönen Mordschwestern - Franz Preitler

Langsam bringt uns der Autor dem Umfeld und den Protagonisten näher. Die Umstände, die zu dem grausamen Mord führten, werden erst im Laufe des Buches langsam aufgerollt. Durch den Wechsel der Perspektiven von Kapitel zu Kapitel wiederholt sich der Autor leider des Öfteren. Geschichten und Lebensumstände werden doppelt und dreifach erzählt, ohne neue Erkenntnisse beizusteuern.

Dadurch entsteht leider bis zum Schluss nicht wirklich Spannung. Die Geschichte plätschert vor sich hin. Immer wenn ich Hoffnung habe, dass nun eine interessante Wendung kommt, wird diese viel zu schnell abgewürgt. Ein paar recht eigenartige Zufälle lassen mich eher irritiert zurück, als dass sie zur Aufklärung beitragen könnten.

Die schönen Mordschwestern - Franz Preitler

„Die schönen Mordschwestern“ versuchen Anfang des 20. Jahrhunderts ihr Glück in Wien. Wie so viele Mädchen ziehen sie vom Land in die Stadt um dort ihr Glück zu suchen und vielleicht sogar einen geeigneten Mann zu heiraten. Die Sehnsucht nach einem besseren Leben treibt sie ins Verderben. Denn ein neues Leben in Wien anzufangen, ist keinesfalls einfach. Nicht Wenige geraten dann auf die schiefe Bahn. Die Beschreibungen der damaligen Lebensumstände haben mir sehr gut gefallen. Das Grundmotiv sowie die Sehnsüchte sind nach wie vor gleich und treiben noch heute zahlreiche Menschen dazu ihre Heimat zu verlassen und in der Ferne ihr Glück zu versuchen.

Schade fand ich, dass am Schluss nicht aufgeklärt wird was sich 1906 tatsächlich zugetragen hat und was der künstlerischen Freiheit des Autors entsprungen ist. Sind die vielen kursiv abgedruckten Briefe und Zeitungsartikel echt? Eine kleine Internetrecherche sagte mir, dass etwa 80% der Geschichte den Tatsachen entsprechen. Franz Preitler legt seinem Krimi eine wahre Begebenheit zu Grund, hat jedoch sämtliche Namen der Protagonisten geändert.

Die schönen Mordschwestern - Franz Preitler

Fazit

★★☆☆☆

Das niedrige Tempo und etliche Wiederholungen sorgen dafür, dass in „Die schönen Mordschwestern“ nicht so wirklich Spannung aufkommen mag. Die Beschreibung der Lebensumstände und der schweren Suche nach ihrem Glück in Wien haben mir gut gefallen. Der eigentliche Mordfall fungiert lediglich als Aufhänger der Geschichte.

Der Gmeiner Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

 

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