Echtzeitalter – Tonio Schachinger

Till besucht ein gehobenes Wiener Gymnasium untergebracht in einer ehemaligen Residenz der Habsburger. Sein Klassenlehrer ist ein antiquiertes, despotisches Exemplar. Nur in den gelben Reclam-Heften findet sich wahrhaftige Literatur. Man hat den Eindruck seine Schüler zu fördern und zu quälen, ist die Berufung des Klassenlehrers.

Tills Alltag bewegt sich zwischen Schule und dem Echtzeit-Strategiespiel Age of Empires 2. Die Prioritäten sind schwer zu setzen. Es treffen zwei grundsätzlich unterschiedliche Welten aufeinander, wo keine für die andere auch nur einen Hauch von Verständnis hat.

Und so zäh und trist der Schulalltag oft ist, ist es auch ein Teil der Erzählung. Die Tage fließen vorüber ohne Sinn und Unsinn. Ein stilles Plätschern; schmerzhaft spürbar.

In so einigen Szenen hab ich mich in meine eigene Hauptschulzeit zurückversetzt gefühlt. Die Qual so manche Dinge stupide auswendig zu lernen. Die Meinung des Lehrers als einzige wahre; ganz ohne die Chance auch nur eine Nuance eigene Gedanken einzubringen. Hauptsache nicht aus der Reihe tanzen.

Fazit

★★★★☆

Ich hab das Buch sehr gerne gelesen, wenngleich so manche unangenehm Erinnerung wachgerufen wurde – wenn Literatur das schafft, ist dem Autor auf jeden Fall etwas Gutes gelungen.

Wunderbar authentische Beschreibung, herrlich Österreichisch. Dennoch muss ich einen Stern abziehen, da das Buch doch so seine Längen hat.

Netgalley hat mir ein eBook zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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