Die Handlung
Der Schüler Elias dreht gemächlich seine Runden mit dem Rasenmähertraktor auf der Schulwiese. Dass er bei jeder Runde über die Leiche des Schulwarts fährt, stört ihn nicht. Wieso tut Elias das und ist er Junge tatsächlich zu einem Mord fähig? Vera Rosen und Moritz Ritter gehen der Sache auf den Grund und erhalten wieder Hilfe aus den sozialen Medien.
Meine Meinung
Eigentlich habe ich mir fest vorgenommen, dass ich bei der Entstehung des interaktiven Krimis mitwirke. Im Oktober dieses Jahres wurde der Roman Zug um Zug veröffentlicht. Die Leser konnten mitraten, Hinweise gebe und wurden so selbst Teil des Buches. Leider habe ich es zeitlich nicht geschafft und so freue ich mich umso mehr, dass mir Lukas Pellmann und der Text/Rahmen Verlag ein Rezenisonsexemplar geschickt haben.
Das Wiedersehen mit den beiden Kommissaren war eine große Freude. Moritz ist mittlerweile Vater geworden und der kleine Kaspar hält ihn ganz schön auf Trapp. Nicht nur das. Auch seine Eltern aus Deutschland haben sich bei der jungen Familie einquartiert. Bei aller Liebe zu den Eltern habe ich kein Verständnis, dass Moritz nicht einfach ein Machtwort ergreift und seine Eltern zurück nach Deutschland schickt oder zumindest in ein Hotel verfrachtet.
Die sprachlichen Barrieren zwischen Österreich und Deutschland werden auf humorvolle Art behandelt. Für Vera ist es immer wieder ein großer Spaß ihren Kollegen auflaufen zu lassen. Erst heute wurde ich selbst Opfer dieser Sprachbarrieren als ich von „Tee trinken und klönen“ gelesen habe. Mit Klöten, die dabei sofort vor meinem geistigen Auge auftauchten, hat der Ausdruck zum Glück wenig bis gar nichts zu tun.
„Ehrenrunde“ ist ein sehr schwieriger Fall. Ein Mörder, der kein Motiv hat, gefällt dVera und Moritz ganz und gar nicht. Viele Befragungen und Hinweise trudeln ein. Das traditionelle, sonntägliche Kaiserschmarrnfrühstück der beiden Kommissare, ist ein gelungener Einfall, um alle Hinweise zusammenzufassen und dafür zu sorgen, dass weder der Leser noch die Kommissare den Überblick verlieren.
Die Schüler des FREUD-Detektivclubs laufen Moritz Ritter immer wieder über den Weg. Sie versuchen eine Schnitzeljagd durch den 2. Wiener Gemeindebezirk zu lösen. Einige der Fragen werden in die Geschichte eingeflochten. Die restlichen Fragen (insgesamt 14) gibt es für die Leser zum Mitraten am Ende des Buches. Für mich als nicht Wienerin sind die Fragen alles andere als leicht. Schade, dass es nicht irgendwo eine Auflösung zu dem Rätsel gibt.
Da ich nur gut eine Auto- bwz. Zugstunde von Wien entfernt wohne, war ich bereits des öfteren in Wien. Auch wenn ich den Charme der Stadt erkennen kann, werde ich vermutlich nie ein Fan von Wien werden. Die Beschreibungen der Stadt von Lukas Pellmann machen allerdings selbst mir Lust, nach Wien zu fahren und die Weg mit den eignen Füßen abzuschreiten.
Fazit
★★★★☆
Ein weiterer gelungener Krimi von Lukas Pellmann rund um sein Ermittlerduo Vera Rosen und Moritz Ritter. Im Vergleich zum Vorgänger „Instamord“ hat der Fall nicht gar so viel Pep und ich muss letzten Endes leider einen Stern abziehen. Trotz allem ist „Ehrenmord“ ein Buch, das ich gerne weiterempfehle. Mit „Instamord“ hat Lukas Pellmann die Erwartungen allerdings schlicht zu hoch gesteckt. Ein Jammern auf mehr als hohen Niveau.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass der Text/Rahmen Verlag auch noch die beiden ersten Teile in gedruckter Form herausbringt. Vor allem, da die Bücher sehr hochwertig gemacht sind und die Cover mit ihrer schlichten Eleganz ein Blickfang sind. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn die Serie erst ab Teil 3 in meinem Regal steht.
Der Text/Rahmen Verlag und Lukas Pellmann haben mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.
Meine Rezension zu „Instamord“ von Lukas Pellmann
Meine Rezension zu „Mal regional: Wien – Lieblingsstadt zum Ausmalen“