Das fünfte Opfer – Bettina Wagner

Das fünfte Opfer - Bettina Wagner

Die Handlung:

In Wien werden Prostituierte ermordet aufgefunden. Kommissarin Marlies Mittermann bekommt den Fall ausgerechnet von ihrem Mann Helmut übertragen der nach 4 Toten noch immer völlig im Dunkeln tappt. Das Mariels ausgerechnet zu dieser Zeit die Scheidung einreicht ist für die Zusammenarbeit nicht gerade förderlich. Helmut versucht in seinem gekränkten Stolz Marlies’ Arbeit zu sabotieren.

Die Charaktere:

Die Geschichte der Scheidung wirkt stark konstruiert, da die Beweggründe im Dunkeln bleiben. Auch die angekündigte Sabotage durch Marlies’ Mann konnte ich beim Lesen nicht wirklich spüren. Marlies arbeitet in einem Job, der noch immer männerdominiert ist. Wenn man dann in ein Büro voller Männer kommt und die Stimmung plötzlich anders/zurückhaltender ist, ist das unschöne. Aber hier gleich von Sabotage durch ihren Männer zu sprechen, geht mir zu weit.

Bis zum Schluss gelang es mir nicht zu Marlies eine Beziehung aufzubauen. Sie blieb ungreifbar für mich. Das mag vermutlich daran liegen, dass sich „Das fünfte Opfer“ sehr stark auf den Fall und das Arbeitsleben der Protagonisten konzentriert. Selbst im großen, wenn auch sehr kurzen, Showdown konnte ich nicht mit Marlies mitfiebern.

Der Spannungsaufbau:

Lange plätschert die Geschichte einfach nur so dahin. Die Kommissarin und ihre Kollegen tappen im Dunkeln und jagen von einer Befragung zur nächsten. Es sieht schon alles danach aus als bliebe der Fall ungelöst, als plötzlich durch stark konstruierte Zufälle und nicht unbedingt schlüssig der Showdown beginnt.

Positiv möchte ich an dieser Stelle jedoch den Schreibstil der Autorin erwähnen, der zwar an Spannung vermissen lässt, dafür aber flüssig und angenehm durch das Buch führt.

Hintergrundwissen:

Bettina Wagner brachte das Buch bereits 1994 unter dem Pseudonym Elisabeth Frank bei Droemer Knaur heraus. Zu der Neuveröffentlichung 2016 bei dp Digital Publisher gab es einige lieblose Aktualisierungen. So wurde Facebook in einem Nebensatz eingebaut. Hier hatte ich das Gefühl, dass es lediglich darum ging, das Wort zu verwenden, um einen etwas tageaktuelleren Bezug zu schaffen.

Fazit:

Eine recht spannungslose Geschichte, die zwar überraschend allerdings leider nicht unbedingt schlüssig ist und zu strak konstruiert wirkt. Schade! Bei manchen Büchern ist der Verkauf von Long Tail Produkten, die durch die Digitalisierung ermöglicht werden, eher Fluch als Segen.

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