Die Mostviertler Alm feiert ihr Jubiläum beim Almabtrieb – ein feuchtfröhliches Treiben mit Volksfestcharakter. Während der Feierlichkeiten hält Elisabeth Wagner, Funktionärin des Bauernbundes, ihre Festrede. Doch anstatt Applaus gibt es lauten Unmut aus den Reihen der Landwirte. Erst durch das Eingreifen des anwesenden Landeshauptmanns beruhigt sich die Situation. Am nächsten Morgen dann der Schock: Elisabeth Wagner wird unweit der Alm, in einer Kuhtränke, tot aufgefunden – entdeckt von einer Influencerin, die den Fund medienwirksam in Szene setzt.
Major Brandner ermittelt in seinem mittlerweile siebten Fall, unterstützt von Inspektorin Lindner. Dieses Mal stehen die beiden Ermittler besonders unter Druck: Ein Mordfall mit prominenten Beteiligten – vom Landeshauptmann bis zur Influencerin – ist eine hochexplosive Mischung.
Wie gewohnt liefert Helmut Scharner mit „Mostviertler Bauern“ einen sympathischen, regional verankerten Kriminalroman. Locker, leicht und unterhaltsam zu lesen, eignet sich das Buch hervorragend zum Abschalten und sorgt für angenehme Lesestunden.
Ein kleiner Kritikpunkt: Inspektorin Lindner geht mir an manchen Stellen mit ihrer allzu vertrauensseligen Art etwas zu leichtfertig mit Gefahren um. Professionelle Ermittlungsarbeit geht anders. Das wirkt nicht immer realistisch – macht die Handlung gleichzeitig aber auch entspannter und lockerer. Muss ein Krimi immer durchgehend realistisch sein? Vielleicht nicht, solange er gute Unterhaltung bietet – und das gelingt Scharner auch diesmal.
Fazit: Major Brandner und Inspektorin Lindner sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Ich freue mich schon jetzt auf viele weitere Fälle mit diesem Ermittlerduo.