Muh! – David Safier

Muh! Von David Safier

[Abbruch-Rezension]

Der Inhalt

Die Kuh Lolle entdeckt, dass ihr geliebter Stier Champion sie ausgerechnet mit der doofen Susi betrügt. Als wäre das nicht schon schlimm genug, bekommt Lolle mit, dass der Bauernhof verkauft und alle Kühe Schnitzel werden sollen. Dabei weiß Lolle gar nicht so genau was ein Schnitzel überhaupt ist. Aber sie ahnt, dass es nicht Gutes ist.

Hilfe naht in der Gestalt des italienischen Katers Giacomo. Er erzählt Lolle von einem Land namens Indien, in dem Kühe wie sie heilig sind und ein unbeschwertes Leben führen.

Meine Meinung

Da ich David Safiers unterhaltsame, humorvolle Schreibweise sehr gerne mag, habe ich mich auf eine entspannte Wochenendlektüre gefreut. David Safier ist dir vielleicht von seinem Bestseller „Mieses Karma“ ein Begriff. Aber auch mit „Jesus liebt mich“ und „Plötzlich Shakespeare“ hat er mich zum Lachen gebracht. Etwas, das ihm mit „Muh!“ nicht gelingen sollte.

Auf den ersten Seiten sind die Unterhaltungen der Kühe und ihr teilweises Unverständnis so mancher menschlichen Eigenschaft gegenüber ganz witzig. Doch schon nach wenigen Minuten hat sich das abgenutzt.

"Muh!" leider nichts für mich

Die Geschichte ist vorhersehbar und nicht fesselnd. Die betrogene Lolle ertrinkt im Selbstmitleid und erzählt von ihrer Familiengeschichte, die einen ähnlichen Verlauf nahm wie ihr eigenes Leben. Jedes Detail dieser Geschichte wurde in einer ähnlichen Form bereits hundertfach durchgekaut. Eine mehr als flache Geschichte, die sich lediglich durch die Tatsache, dass es hier sprechende Tiere, und dabei hauptsächliche Kühe gibt, abhebt.

Das Fass zum Überlaufen bringt der italienische Kater Giacomo. Mit angehängten „e“s am Wortende wird ein plakativer, nerviger italienische Akzent vermittelt. Schade, dass die Kühe dem Kater zu Beginn das Leben retten. Hätten sie einfach weggeschaut und dem Kater seinem Schicksal überlassen. Sie hätten dem Leser viel Leid erspart. Diese Worte aus dem Mund beziehungsweise den Fingern einer absoluten Katzennärrin, zeigt wie nervtötend dieser Charakter ist.

"Muh!" von David Safier mit nervigem Kater Giacomo

Die Dialoge sind, mit oder ohne e, derart flach, dass man „Muh!“ wütend von sich werfen möchte. Bereits nach 40 Seiten, war mir klar, dass dieses Buch kein Herzensbuch wird. Aus einem mir schleierhaften Grund, gab ich dem Buch eine weitere Chance. Mit der einfachen Schreibweise kommt man immerhin schnell voran. Vermutlich das einzig Positive, das ich über „Muh!“ sagen kann.

Fazit

★☆☆☆☆

Auf Seite 180, also etwas mehr als die Hälfte, ist es schließlich genug. Denn mittlerweile keimt Wut in mir. Wut gegen mich selbst, dass ich es wieder einmal nicht geschaffte habe ein Buch frühzeitig abzubrechen und wertvolle Lesezeit mit „Muh!“ vergeudet habe. Es ist mir egal ob es die Kühe bis nach Indien schaffen. Es ist mir egal ob und warum sich die Gruppe auf ihrem Weg in die Haare bekommt. Ja, und zu guter Letzt ist es mir schnurzpiepegal, ob Lolle, Giacomo, Champion und Co zu Schnitzel werden oder eben nicht.

Insofern lasst die Finger von „Muh!“. David Safier hat bereits viele, lustige, lesenswerte Bücher geschrieben. Dieses Buch ist jedoch ein Griff ins Klo und landet sofort auf dem Stapel der Bücher, die aussortiert werden.

Muh! Von David Safier

Last but not least, darf jeder Autor und jede Autorin einmal einen Fehler machen. Deshalb werde ich weiterhin Bücher von David Safier lesen. Vor allem da „Mieses Karma hoch 2“ und auch „Happy Family“ noch auf dem Sub warten. Ich bin optimistisch, dass diese dann auch wieder besser sind und „Muh!“ lediglich ein Ausrutscher war.

5 Replies to “Muh! – David Safier”

  1. Sabrina says: Februar 7, 2019 at 6:44 pm

    Liebe Sabrina,
    ich fand deinen kleinen Rant sehr interessant. Mich hat David Safier inzwischen verloren. ‚Mieses Karma‘ und ‚Plötzlich Shakespeare‘ habe ich geliebt! Leider fand ich ‚Mieses Karma 2‘ ziemlich unnötig (bin gespannt wie es dir gefallen wird). Aber mit ‚Traumprinz‘ hat er sich bei mir komplett ins Aus geschossen. Hast du das gelesen?

    Liebe Grüße
    Sabrina

    1. admin-lesefreude says: Februar 8, 2019 at 10:59 am

      Hallo Sabrina!
      Ich mag Safiers Schreibstil sehr gerne und habe zumindest in den Büchern, die ich bis jetzt gelesen habe, auch seinen Humor geschätzt. Bevor ich mich an „Mieses Karma 2“ wage, werde ich wahrscheinlich „Happy Family“. Der „Traumprinz“ liegt nicht auf meinen Sub und ich hab es noch nicht gelesen. Ich mag das Cover jedoch ganz gerne. Mal schauen, vielleicht hol ich mir das oder finde es günstig auf einem Flohmarkt.
      Liebe Grüße
      Sabrina

  2. Martinas Buchwelten says: Februar 7, 2019 at 9:21 pm

    Liebe Sabrina,
    „Mieses Karma 2“ ist ein Abklatsch vom ersten Buch und „Happy Family“ hat mir auch nicht gefallen. „Traumprinz“ habe ich gleich gelassen. Aber wie ich dir schon auf Instagram mitgeteilt habe, habe ich sein neues Buch „Die ballade von Max und Amelie“ hier, das wieder ganz anders ist und ich probier es wieder…auch wenn es tierisch ist.
    Kennst du eigentlich „28 Tage lang“? Das ist gut!! Und auch ganz, ganz anders…..
    Liebe Grüße
    Martina

    1. admin-lesefreude says: Februar 8, 2019 at 11:01 am

      Hallo Martina!

      Von „Mieses Karma 2“ hab ich bis jetzt nur negatives gehört. Das macht es irgendwie gleich doppelt spannend für mich :D
      „28 Tage lange“ und auch „Die Ballade von Max und Amelie“ kenne ich nicht. Manchmal laugen sich Konzepte halt einfach aus. Wenn der Sub mal geschrumpft ist, probiere ich vielleicht eines dieser „anderen“ Bücher von ihm.
      Liebe Grüße
      Sabrina

  3. Martinas Buchwelten says: Februar 7, 2019 at 9:22 pm

    Ach ja, alle seine Vorgänger, die dir auch gefallen haben, mochte ich auch =)
    LG Martina

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