Von Prag über Wisconsin und Paris zieht sich die Suche nach Heimat, Liebe und Leidenschaft. Aus ihrer Melancholie näheren die Frauen in Virtuoso ihre Wut und nutzen die entstehende explosive Kraft. Sie suchen die Revolution und finden den atemlosen Schmerz.
Ein Buch, das tiefgründig und vielversprechend klingt. Ein wunderschönes Cover, das den Schmerz, die Sehnsucht und die Leidenschaft perfekt zum Ausdruck bringt. Geschrieben von einer Autorin, die bereits auf vielen Teilen der Welt gelebt hat. Yelena Moskovich wurde in der Sowjet-Ukraine geboren, emigrierte in die USA und lebt mittlerweile in Paris.
Die Vorzeichen für ein überragendes Buch stehen also sehr gut. Doch leider kann die Erwartung ganz und gar nicht erfüllt werden.
Episodisch wird aus verschiedenen Leben von Frauen berichtet. Schnell springt die Autorin hin und her, teilweise sogar bei jedem Absatz. Die Sprache gefällt mir grundsätzlich sehr gut. Die aufmerksamen, intensiven Beschreibungen der Personen lullen mich ein. Doch die Geschichten werden immer skurriler, absurder. Die Fragezeichen häufen sich unnatürlich.
Wo will die Autorin hin? Was möchte Sie uns sagen? Oder ist es schlicht eine Achterbahnfahrt der Absurditäten.
Fazit
★☆☆☆☆
Oft war ich versucht „Virtuoso“ abzubrechen. Die Lust zum Weiterlesen wurde lediglich von der melodischen, wütenden und kraftvollen Sprache genährt. Doch am Ende kann ein schöner Schreibstil auch nicht über den fehlenden Inhalt hinwegtäuschen und so gibt es lediglich einen Stern für das Buch.
Der Wagenbach Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.