Nach Grau kommt Himmelblau – Dr. Thomas Reinbacher

Plötzlich geht nichts mehr. Gar nichts mehr. Von einem auf den anderen Tag. Thomas hat eine Depression. Doch wie konnte ihm das passieren. Raketenkarriere, tolle Frau, süßes Kind – eigentlich ist doch alles perfekt. Und dann kann der High-Performer plötzlich nicht mehr lesen, erkennt keine Buchstaben mehr.

Ehrlich und mitreißend erzählt Thomas Reinbacher in „Nach Grau kommt Himmelblau“ von seiner Depression. Den Gedanken, der Scham in eine Psychiatrie und dann noch in eine geschlossene Psychiatrie zu gehen. Der Angst vor einer erneuten Episode und wie es ist, wenn diese Episode tatsächlich kommt und noch viel stärker ist.

Neben dieser sehr offenen, autobiografischen Erzählung kommt auch seine Frau Xiaoxi zu Wort. Sie berichtet wie sie die Depression ihres Mannes wahrgenommen hat. Denn neben dem Leid des Betroffenen vergisst man oft, was das für die Angehörigen bedeutet. Die Sorgen, das Starksein und unter dieser ganzen Anspannung nicht selbst zusammenzubrechen.

Viele gut gemeinte Ratschläge hat Thomas bekommen. Aus dem Herzen hat er mir beim Thema Urlaub gesprochen. Oft bekommt man zu hören, einfach mal wieder Urlaub zu machen. Ein durchaus gefährlicher Ratschlag. Einerseits denkt man immer zu daran was jetzt gerade alles liegen bleibt und sieht schon mit Schrecken der aufgestauten Arbeit danach entgegen. Entspannen ist dann nahezu unmöglich. Zudem passiert im Urlaub diverses. Man bekommt neue Eindrücke, die verarbeitet werden wollen. So schön das auch ist und so sehr ich selbst Reisen liebe, kann es in einer derartigen Situation das bekannte Fass zum Überlaufen bringen.

Am Ende findet sich ein schneller erster Selbsttest, der einen Hinweis gibt ob man Burnout oder ein Depression hat. Wenngleich er eine Diagnose natürlich nicht ersetzt. Zudem die wichtigsten Fragen rund um Depression knackig und kompakt beantwortet.

Fazit

★★★★★

„Nach Grau kommt Himmelblau“ ist ein wichtiges Buch – ganz egal ob du selbst von einer Depression betroffen bist oder einer deiner Angehörigen / Freunde. Und selbst wenn du niemanden kennst, lege ich dir das Buch ans Herz. Es hilft unsere Mitmenschen besser zu verstehen, eventuelle Anzeichen zu erkennen und einen rücksichtsvollen Umgang zu einander zu pflegen.

Thomas Reinbacher hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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