Im idyllischen Wözen verbringt Leda den Sommer, um dort ein Schlachthauspraktikum zu absolvieren. Wäre ihre Mutter nicht hier vor einem Jahr ums Leben gekommen, hätte Leda dieses Praktikum niemals in Erwägung gezogen. Leda ist überzeugt, dass ihre Mutter nicht bei einem Unfall gestorben ist und versucht die Umstände zu ermitteln. Als ihr der hübsche Silas über den Weg läuft und ihr den Kopf verdreht, wird die Sache allerdings kompliziert.
Die Atmosphäre des Schlachthauses fand ich ein spannendes Umfeld für die junge, sympathische Leda. Auch das Dorf gefiel mir gut. Dass die Stimmung in einem Dorf für Städter oder generelle für Fremde etwas eigen sein kann, verstehe ich. Allerdings hat es mich gestört, dass die Dörfler als dumme und traurige Figuren dargestellten wurden, denen es an jeglicher Perspektive fehlt. Und das obwohl Berlin ganz in der Nähe liegt.
Die zarten Bande, die sich zwischen Leda und Silas entwickeln sind sehr gut beschrieben. Nicht so gut haben mir allerdings die sich ständig wiederholenden Unsicherheiten, Gedanken und Anschmachtungen der beiden gefallen.
Die Geschichte rund um Ledas Mutter ist gut durchdacht und interessant, vor allem da das Thema Fleischproduktion und die damit verbunden Schlachtung auch in den Medien immer wieder präsent ist. Dass eine Schlachtung, selbst bei einer für das Tier „schonenden“ Prozedur, nie ein schöner Anblick ist, wird hier schnell klar.
„Regenbogenzeit“ ist eine Mischung aus Liebesroman und Krimi. Obwohl der Krimi die eigentliche Geschichte darstellt und den roten Faden durch das Buch bildet, nimmt die Liebesgeschichte den größeren Teil ein. Hier hätte ich mehr etwas weniger Schmetterlinge und mehr Nachforschungen gewünscht.
Fazit:
Schlachthaus und Dorf stellen eine spannende Location dar. Leider konnte mich „Regenbogenzeit“ nicht so ganz überzeugen. Ich kann mir aber vorstelle, dass ein jüngeres Publikum mehr Freude mit dem Buch hat.