Wie wir Plastik vermeiden – Will McCallum

Wie wir Plastik vermeiden - Will McCallum

Der Inhalt

Millionen Tonnen von Kunststoff verschmutzen die Ozeane und unsere Welt. Plastik ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Die Konsequenzen für unsere Umwelt und für uns Menschen sind bereits jetzt verheerend. Doch die gute Nachricht ist JEDER kann etwas gegen diesen Plastikwahnsinn tun.

Meine Meinung

Aktuell ist Plastik und vor allem Einwegplastik einmal mehr in den Medien. Die EU möchte Einwegplastik verbieten. Ein sehr positiver Vorschlag, ein Schritt in die richtige Richtung, wenngleich damit bei weitem noch nicht alle Probleme gelöst sind.

In vielen Bereichen müssen Alternativen gesucht werden. So sind Plastiktrinkhalme für Menschen mit Beeinträchtigungen eine enorme Erleichterung. Auf wiederverwendbare Trinkhalme aus Metall umzusteigen, ist aufgrund der Verletzungsgefahr oder auch der Wärmeleitfähigkeit bei Kaffee, Tee und Co keine echte Alternative. Auch wenn man derartige Bedürfnisse bei einem Verbot von Einwegplastik nicht außen vor lassen darf, wäre schon ein großer Schritt getan, wenn all jene auf die Verwendung von Plastiktrinkhalme verzichten, die diese nicht aus medizinischen oder gesundheitlichen Gründen benötigen.

Ganz grob ist „Wie wir Plastik vermeiden … und einfach die Welt verändern“ in drei große Teile gegliedert. Zu Beginn legt Will McCallum sehr schlüssig dar, warum Plastik ein derartiges Problem ist. Dabei zeigt er auf, dass es bereits fünf vor zwölf ist und welche dramatischen Auswirkungen das Plastikproblem bereits angenommen hat.

Wie wir Plastik vermeiden - Will McCallum

Schockierend der Fakt, dass pro Minute eine ganze LKW-Ladung Plastik ins Meer gekippt wird. Selbst in den entlegensten Winkeln dieser Erde in der Antarktis wurden Rückstände von Mikroplastik gefunden.

Im zweiten Teil gibt er nach Räumlichkeiten (Bad, Küche, Schlafzimmer, Kinderzimmer) sowie für unterwegs und am Arbeitsplatz praktische Tipps und Tricks wo und wie ein jeder von uns Plastik vermeiden kann. Dabei nennt er Quellen, Marken und Adressen wo man diverse Artikel völlig plastikfrei beziehen kann.

Will McCallum warnt den Leser davor sich vorzunehmen auf einen Schlag völlig plastikfrei zu leben. Es ist eine Mamutaufgabe, die eine Umstellung des Lebens und der Gewohnheiten bedeutet. Ähnlich einem Neujahrsvorsatz sind derartige Rundum-Schläge meist zum Scheitern verurteilt. Deshalb rät McCallum dazu sich Schritt für Schritt Dinge zu suchen, die man plastikfrei in sein Leben und seinen Alltag integrieren möchte.

Und sollte es doch einmal passieren, dass du deinen Kaffeebecher zu Hause vergessen hast, ist es nicht gleich ein Weltuntergang. Denke lieber daran wie viel Becher du bereits gespart hast und versuche dich nicht von derartigen Rückschlägen niederprügeln zu lassen.

Nach dem Ende eines jedes Kapitel gibt es Checklisten mit den Dingen, die man durch eine plastikfreie Alternative ersetzen könnte. In einer Spalte ist der Leser aufgerufen sich zu notieren, wie er das jeweilige Produkt ersetzen möchte. Ich hab „Wie wir Plastik vermeiden“ als ebook gelesen. Es wäre schön diese Listen digital zum Download zur Verfügung zu stellen. So könnte man sie einerseits am Computer ausfüllen, andererseits sie auch ausdrucken, um sie im Haus aufzuhängen und ständig vor Augen zuhaben.

Im letzten Teil des Buches beschreibt Will McCallum wie man Kampagnen selbst aufsetzt, durchführt, nachbearbeitet und für die notwendige Berichterstattung sorgt. Als Head of Ocean bei Greenpeace UK hat Will McCallum damit jede Menge Erfahrung vorzuweisen. Dennoch empfand ich persönlich dieses Kapitel als übertrieben. Der unermüdliche Einsatz von Menschen, die derartige Kampagnen durchführen und was damit alles erreicht werden kann, ist beeindruckend. Im Zuge des Buches ging es mir dann jedoch einfach zu weit und hat den Fokus von dem „jeder kann unmittelbar etwas dagegen tun“ gelenkt.

Fazit

★★★☆☆

Plastik ist eine enorme Herausforderung. Will McCallum legt das Problem hinter dem Material, das beinahe überall vorkommt, anschaulich dar. Viele Tipps sind praktikabel und schnell für jeden Einzelnen von uns umzusetzen.

Man muss aufpassen, dass man von der Fülle an Plastikvermeidungstipps nicht erschlagen wird. Dass man vor lauter Möglichkeit nicht in einer Schockstarre verharrt. Denn zwischenzeitlich war ich schier überfordert. Bis jetzt bin ich mir noch nicht sicher wo ich persönlich ansetzen werde. Dass ich weniger Plastik in meinem Alltag und in meiner Mülltonne haben will, ist für mich klar. Doch welche tatsächliche meine ersten Schritte sein werden und wie ich am besten beim Einkaufen im Supermarkt ohne riesige Plastikmengen einkaufe, weiß ich im Moment noch nicht. Hier ist zusätzlich zu dem Buch noch einiges an Recherche und Trial & Error notwenig.

NetGalleyDE und der Ullstein Verlag haben mir ein ebook zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.

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