In einem Krimskrams-Geschäft in meiner Nähe fand ich eine Bücherkiste mit Mängelexemplaren und einigen sehr günstigen Exemplaren des Universo-Verlags. Das witzige Cover mit dem Tod, der beinahe niedlich mit seinem Kescher und dem Schmetterling aussieht, hat mich sofort angesprochen und ich musste das Buch unbedingt haben.
„Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“ ist der Debütroman von Sebastian Niedlich. Bücher über den Tod gibt es bereits viele. Eine Besonderheit hierbei ist allerdings, dass Niedlich diese ernste Thematik witzig verpackt und trotzdem zum Nachdenken anregt.
Der kleine Martin steht ziemlich unter Schock als er am Sterbebett seiner Großmutter Bekanntheit mit dem Tod macht. Da es als Tod nicht leicht ist Freunde zu finden, gibt sich der auch richtig Mühe und schließlich entsteht so etwas wie Freundschaft zwischen den beiden. Während sich Martin am Anfang noch sehr gestört von Tods Besuchen fühlt, gewöhnt er sich immer mehr daran.
Niedlichs Schreibstil ist amüsant und regt selbst beim Tod, der uns wie das Buch deutlich macht alle einmal treffen wird, zum Schmunzeln kann. Eine schwarze Komödie, die sicherlich nichts für jeden Geschmack ist. Alle die eine etwas „lockerere“ Einstellung zum Tod haben, können mit diesem Buch bestimmt etwas anfangen.
„Ein guter Tag zum Sterben“, sagte ich.
„Findest du es adäquat, für deine letzten Worte aus 80er-Jahre-Hollywood-Filmen zu zitieren?“, fragte mich Tod.
„Wahrscheinlich kommt es nicht drauf an“, erwiderte ich, „immerhin wird die ja kaum jemand aufschreiben und in einem Buch herausbringen.“
(Sebastian Niedlich)
Besonders gut hat mir die Geschichte der Schmetterlinge gefallen. Wie bereits auf dem Cover zu sehen ist, spielen Schmetterlinge eine ganze besondere Rolle in dem Buch. Alleine diese schöne Vorstellung, ist es für mich wert das Buch zu lesen.
Man begleitet Martin vom Kind bis zum erwachsenen Mann. Dabei wiederholen sich leider einige Gespräche zwischen Martin und Tod immer wieder. Die beiden sind sich nicht einige und diskutieren immer wieder darüber. Dieses sich im Kreis drehen, ist mir als Leser jedoch das ein oder andere Mal negativ aufgestoßen. Gerade zum Schluss wird das Buch leider etwas zäh und die ein oder andere Szene hätte getrost gestrichen werden können.
Fazit:
Ein ernstes Thema unterhaltsam aufbereitet und dennoch regt das Buch zum Nachdenken an. Lohnt sich das alles wenn der Tod am Ende doch unvermeidlich ist? Haben wir das Recht den Tod hinauszuzögern? Fragen auf die das Buch teilweise versucht eine Antwort zu geben, auch wenn die Antwort sicherlich jeder für sich selbst finden muss.
Für alle die nach „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“ mehr von Martin und Tod lesen wollen, gibt es mittlerweile mit „Der Tod, der Hase, die Unsinkbare und ich“ ein „Midquel“ mit zwei Kurzgeschichten, das ich allerdings noch nicht gelesen habe. Tipp: Die beiden Bücher sind auch über Amazon Prime in der Leihbibliothek erhältlich.
[…] „Der Tod und andere Höhepunkte in meinem Leben“ beschäftigt sich Sebastian Niedlich ein weiteres Mal gewöhnt pointiert mit dem Themen Tod und […]
Hihi, den Titel hab ich mir gestern erst auf die WuLi gepackt ~ liebäugle ja echt schon länger damit!
Liebe Grüße,
Janna