Endstation Darknet – Eduard Hartmann

Endstation Darknet - Eduard Hartmann

Die Handlung:

Florian wurde gerade von seiner großen Liebe verlassen. Zufällig gerät er an Informationen über eine Verbrecherorganisation, die Frauen und Kinder brutalst vergewaltigt und diese Aufnahme im Darknet zur Verfügung stellt. In diesem Spannungsfeld zwischen enttäuschter Liebe und Verbrecherjagd spielt „Endstation Darknet“.

Das Darknet:

Das Darknet ist der böse Teil des Internets. Der Teil in dem man alles, wirklich alles kaufen kann, wenn man nur genug Geld hat. Der Teil des Internets den illegale Organisationen nutzen um sich abzusprechen und in dem die schlimmsten Seiten der Menschen im Rampenlicht stehen.

Soweit steht es zumindest im Buch. Vernachlässigt wird dabei jedoch der legale Bereich wie beispielsweise die anonyme Kommunikation oder eben das surfen mit erhöhtem Datenschutz.

Die Liebe:

Eduard Hartmann beschreibt eindringlich und gefühlvoll die Emotionen, die auf Florian einstürzen. Dabei wird weit ausgeholt und jede Kleinigkeit exakt erzählt. Nichtigkeiten werden detailliert aufbereitet. So bekommt man den gesamten Tagesablauf von Florian mit, selbst Tätigkeiten die nicht zur Geschichte beitragen. Während ich das auf den ersten 100 Seiten noch recht angenehm empfunden habe, war es mir dann doch einfach zu langsam. Schade, dass Florian Liebesleben einen viel zu großen Teil im Buch einnimmt.

Verbrecherjagd:

Nach den einfühlsamen Beziehungsgeschichten, erfährt das Buch plötzlich einen harten Schnitt und wir begleiten Sema mit ihren Ängsten und Schmerzen im „Lager“ der Verbrecher. Hier wechselt der Stil derart abrupt und heftig, dass ich das Buch am liebsten weglegen wollte. Eduard Hartmann verdeutlicht damit jedoch sehr gut welche Nichtigkeiten uns neben dem tatsächlichen Leid von Menschen oft beschäftigen. Dennoch war mir der Schnitt zu hart und passt einfach nicht in die Geschichte. Leider ist es nicht gelungen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Liebesgeschichte und Psychothriller zu schaffen. Die Verbrecherjagd lässt Spannung vermissen und ist schlicht zu langsam. So war ich bei den letzten 150 Seiten bereits gelangweilt und fing an die Geschichte nur mehr zu überfliegen.

Endstation Darknet - Eduard Hartmann

Fazit:

Über das Darknet und vor allem die Risiken und illegalen Machenschaften zu informieren ist eine wichtige Aufgabe. Leider fehlt der Geschichte an Tempo, die Liebesgeschichte nimmt zu großen Raum ein und das Verhältnis zwischen Verbrecherjagd und Beziehungsdrama war nicht ausgewogen. „Endstation Darknet“ könnte man zu Gunsten der Spannung stark kürzen.

 

Das Buch wurde mir über vom Innsalz Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Rezension wurde davon nicht beeinflusst.
„Endstation Darknet“ kann hier direkt beim Verlag bestellt werden.

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