Interview mit Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki

Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki

Sylvia Filz und Sigrid KonopatzkiDie Schreibkatzen Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki haben bereits eine Vielzahl an Büchern herausgebracht. Das sehr sympathische Autorengespann hat mir nicht nur ein Rezensionsexemplar von „Absatz-Schwierigkeiten“ mit einer wahnsinnig lieben Signatur zur Verfügung gestellt, sondern auch noch ein Interview geben.

lesefreud: Wie ist es dazu gekommen, dass ihr beiden gemeinsam Bücher schreibt?

Sigrid: Sylvia ist vor vielen Jahren in unseren Ort gezogen und suchte Anschluss bei Bücherinteressierten. So haben wir uns kennengelernt. Zwischen uns hat die Chemie sofort gestimmt und wir waren schnell befreundet. Wir sind beide seit unserer Kindheit Leseratten.
Sylvia: Während eines leckeren Essens bei unserem Lieblings-Italiener hatten wir auch typische Frauenthemen: Warum nur können Männer Socken selten paarweise in die Wäsche geben und warum frisst eine Waschmaschine Socken, denn meist kriegt man ja irgendwie nie die Anzahl wieder raus, die man reingesteckt hat. Wir haben dann beschlossen, einem lustigen Liebesroman daraus zu machen. So entstand unserer erster gemeinsamer Roman „Ohne ein Eis sage ich nix!“ Die Zusammenarbeit hat uns so viel Spaß gemacht, dass es nun schon mehrere locker-flockige Frauenromane geworden sind.

lesefreud: Wie sieht der Prozess des gemeinsamen Schreibens aus. Trefft ihr euch zum gemeinsam Schreiben oder schreibt jede für sich und ihr gleicht dann eure Ideen ab?

Sigrid: Das ist ganz unterschiedlich. Wir treffen uns, wir telefonieren aber auch sehr viel. Ganz häufig sind Ideen zu einem neuen Buch entstanden, wenn wir zu Lesungen fahren. Da sind wir länger im Auto oder mit dem Zug unterwegs und irgendwie haben wir dann immer was zu kichern und zu lästern – meist wird dann die Grundidee zu einem neuen Buch geboren.
Sylvia: Wir schreiben unabhängig voneinander. Man muss sich das grob so vorstellen: Eine fängt an und schickt es zur anderen, die gibt ihren Senf hinzu, dann geht es zurück. Da Sigrid und ihr Mann sehr viel reisen, ruft sie auch oft an: Hey, notier mal, mir ist gerade was eingefallen …
Sigrid:
Wir schreiben beide in unterschiedlichen Farben und erst wenn wir uns einig sind, gibt es die Endfarbe schwarz … bis dahin ist es aber ein weiter Weg und viele viele Stunden gehen ins Land.
Sylvia: Wir können uns lachtechnisch gesehen bei der Ideen-Entwicklung so richtig gegenseitig hochschaukeln. Wichtig ist halt, das alle unsere Bücher ein Happy-End auf die eine oder andere Art haben – das möchten unsere Leserinnen – weiterträumen also erlaubt und erwünscht … :)

lesefreud: Kommt ihr euch beim gemeinsamen Schreiben schon mal in die Haare, wenn ihr unterschiedliche Entwicklungen für eure Charaktere vorseht?

Sigrid: Es wäre geschummelt, wenn wir sagen, wir sind uns immer einig. So richtig die Haare gegenseitig ausgerissen haben wir uns allerdings noch nie. Wir diskutieren das aus. Manchmal vertagen wir ein Thema auf den nächsten Tag.
Sylvia: Genau, einmal drüber schlafen und die Sache von verschiedenen Seiten beleuchten hilft ungemein. Und sollten wir uns bei einem Thema gar nicht einigen können, dann wird sie ganz fallengelassen. Ist aber auch erst einmal passiert.
Sigrid: Dafür war die Ersatzidee umso besser.
Sylvia: Stimmt! Unterschiedliche Auffassungen können also auch durchaus positive Auswirkungen haben.

lesefreud: In „Absatz-Schwierigkeiten“ spielt eine Eishockey-Mannschaft eine wesentliche Rolle. Wieso gerade Eishockey?

Sigrid: Da wir Geschichten mögen, die sich am realen Leben orientieren, gibt es in unseren Romanen immer ein wahres Ereignis, um das wir die Personen und die Handlung drum herum erfinden.
Sylvia: Für uns ist es auch spannend, wohin sich der Roman entwickelt. Meist kennen wir das Ende nämlich selbst noch nicht in aller Deutlichkeit.
Sigrid: Genau. Jeder von uns entwickelt zu einer der fiktiven Persönlichkeiten eine besondere Zuneigung – und oft wird diese Rolle dann noch ausgebaut oder verändert. Auch für uns Spannung pur!
Sylvia: Oft werden wir von unseren Leserinnen gefragt, was denn nun genau die wahre Begebenheit in unserem Buch ist.
Sigrid: Psst … das verraten wir nicht – wir wollen die Fantasie da nicht zerstören.
Sylvia: Mensch, Sigi, ich wollte es doch nicht verraten! Also, so halten wir es auch weiterhin und natürlich ebenfalls bei den „Absatz-Schwierigkeiten.“ Ist es nun Eishockey-Star und Frauenschwarm René, oder die Eröffnungsfeier des neuen Schuhgeschäfts „Heels only“ oder vielleicht Engländerin Vivian und ihre Sehnsucht nach dem alten Familien-Cottage an der britischen Küste?

lesefreud: „Absatz-Schwierigkeiten“ habt ihr als Self-Publisher herausgegeben. Wieso denn das? Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass man für so ein tolles Buch keinen Verlag findet.

Sylvia: Wir haben den Roman gar keinem Verlag angeboten.
Sigrid: Wir haben bereits in zwei kleineren Verlagen veröffentlicht. Manchmal muss man aber auch neue Wege ausprobieren.
Sylvia: Da wir beide sehr neugierig sind, haben wir uns gedacht, probieren wir es mal selbst – und hatten jede Menge Herzklopfen beim Hochladen der ebook- und Print-Dateien.
Sigrid: Das war der Roman „Gefühls-Turbulenzen“ rund um das emotionale Chaos von Flugbegleiterin Sarah und ihren Freundinnen.
Sylvia: Der Titel passte somit wunderbar zu unseren „Gefühls-Turbulenzen“ bei unserer ersten Veröffentlichung als Self-Publisher. Als wir nach gefühlten Stunden endlich fertig waren – mit Veröffentlichung und unseren Nerven – haben wir uns aber wieder allem Schönen zugewandt, nämlich Häppchen und Sekt!
Sigrid: Das Self Publishing bietet viele Vorteile für uns. Deshalb sind dann auch die folgenden „Zucker-Puppe“, „Absatz-Schwierigkeiten“ und „Ich fühl mich heut rosé“ so entstanden.
Sylvia: Zu unserem Roman „Ich fühl mich heut rosé“ wird es übrigens noch zwei Fortsetzungen geben. Die Handlung spielt in einem Barockschloss. Der gräflichen Familie stehen hohe Renovierungskosten ins Haus, welche die Einnahmen aus der riesigen Apfelplantage nicht mehr decken. So heißt die Devise „Barock goes Moderne“ und man holt eine toughe Event-Managerin ins alte Gemäuer. Ab dem Zeitpunkt ist nichts mehr, wie es war. Die Fortsetzung „Rosige Zeiten“ gibt es noch vor Weihnachten, den dritten Band „Ich brauch ein neues Kleid“ planen wir für Frühjahr 2016.
Sigrid: Das heißt also, wir hauen kräftig auf die Buchstaben unserer Laptops! Wer noch weitere Infos über uns haben will, kann gerne auf unsere Homepage www.schreibkatzen.jimdo.com schauen!

lesefreud: Dann bleibt nur mehr noch mal vielen dank für das Interview und das Rezensionsexemplar zu sagen. „Absatz-Schwierigkeiten“ bleibt sicherlich nicht das letzte Buch, das ich von gelesen habe.

Meine Rezension zu „Absatz-Schwierigkeiten“

 

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