„Alles Licht, das wir nicht sehen“ von Anthony Doerr ist ein wundervolles Buch. Der Autor hat hier eine wahre Literaturperle vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs geschaffen, die ich jedem uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Meine Worte reichen nicht aus um zu beschreiben wie perfekt und großartiges dieses Werk und die gesamt Komposition des Buches ist. Neben den grandiosen Inhalt ist diese Ausgabe von „Alles Licht, das wir nicht sehen“ auch von der Umsatzgestaltung und Satz einfach stimmig und ein unglaubliches Lesevergnügen.
Die Geschichte von zwei unterschiedlichen Kindern zur Zeit des zweiten Weltkriegs wird erzählt. Die blinde Marie-Laure flüchtet mit ihrem Vater nach Saint-Malo zu ihrem etwas schrägen Onkel. Im Gepäck haben die beiden den vermutlich wertvollsten Schatz des „Museum National d’Historie Naturelle“, um ihn vor den Nazis zu schützen. Der Waisenjunger Werner fällt durch seine Interesse und vor allem seine Geschick im Umgang mit technischen Geräten und Radios auf. So kommt er zur Wehrmacht und erhält die Aufgabe feindliche Sender aufzuspüren.
In deutlich gekennzeichneten Zeitsprüngen erleben wir die Kriegsjahre mit den beiden Protagonisten mit. Während ich normalerweise eigentlich kein Fan von Zeitsprüngen bin, sorgen sie hier für die notwendige Spannung. Anthony Doerr schafft es auch diese so aufzubauen, dass sie den Leser in keinster Weise verwirren und man immer weiß wo man gerade ist.
Der Schreibstil ist wunderbar. Die Beschreibungen der Landschaften, der Gefühle, der Ängste einfach großartig. Mit vielen Metaphern lädt das Buch zum Nachdenken ein. Das Licht zieht sich magisch durch das ganze Buch und wird immer wieder auf kreative, träumerische Art und Weise in die Geschichte verwoben. An dieser Stelle ist auch ein großes Lob an den Übersetzer Werner Löcher-Lawrence angebracht, der es geschafft hat, diesen wundervollen Stil und die wunderbare Sprache aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen.
Das Cover zeigt eine Ansicht von Saint-Malo. Die vielen Blautöne und der leichte Glanz lassen das Buch schon rein optisch zu etwas Magischem werden. „Alles Licht, das wir nicht sehen“ wird einen Ehrenplatz in meinem Regal bekommen, an dem dieses tolle Cover sich auch richtig entfallen kann und zur Geltung kommt.
Fazit:
Wow, wow, wow! Mehr gibt’s zu dem Buch eigentlich nicht zu sagen. Mir fällt nicht ein kleiner Punkt ein, an dem Kritik geübt werden könnte. Sprachlich, optisch und inhaltlich ein Lesegenuss. „Alles Licht, das wir nicht sehen“ fällt unter die Kategorie Bücher, die man inhalieren sollte und die man eigentlich gar nicht zu Ende lesen will, weil der Abschied von den Protagonisten Marie-Laure, Werner und all den anderen einfach zu schmerzlich ist. Absolute, uneingeschränkte Leseempfehlung!
Im Video erzählt Anthony Doeer wie „Alles Licht, das wir nicht sehen“ entstanden ist.