Die Handlung
Als die Wanderlusters reisen Bo und Zac um die Welt. Millionen Fans sehen ihnen dabei über die sozialen Medien zu. Die beiden führen ein Leben von dem viele träumen. Für Weihnachten steht ein weiteres spektakuläres Ziel am Plan: eine abgelegene Farm in den norwegischen Fjorden.
Die Farm gehört dem ruhigen Bergführer Anders und seiner Großmutter Signy. Doch in dieser Traumlandschaft wächst Bos Unbehagen. Anders ist der einzige ihren Zweifeln an der ständigen Inszenierung ihres Lebens Gehör schenkt.
Meine Meinung
Durch die Welt zu reisen und sein Geld mit ein paar Fotos auf Instagram zu verdienen, davon träumen viele. Und ja, die Vorstellung klingt auch für mich im ersten Moment nicht so schlecht. Es hat mir gut gefallen wie Karen Swan das Leben von Bo und Zac beschreibt. Denn was anfänglich nach jeder Menge Spaß klingt, ist richtig harte Arbeit. Für eine Pause oder gar „Urlaub“ bleibt da keine Zeit. Die Millionen Follower wollen schließlich ständig mit Bildern und Videos am laufenden gehalten werden. Da gelingt es dann oftmals gar nicht mehr die wunderschöne Landschaft und die Unternehmungen zu genießen.
Am Anfang fiel es mir etwas schwer in das Buch zu finden. Wir starten mit den Wanderlusters im südpazifischen Samoa. Nach einem kurzen Kennenlernen machen wir uns direkt auf ins kalte Norwegen. Der Unterschied war ganz schön krass. Sowie sich auch die Protagonisten zu Beginn schwer taten sich zu akklimatisieren, ging es auch mir. Doch nach dem etwas holprigen Start habe ich sehr gut in das Buch gefunden.
„Das Funkeln einer Winternacht“ spielt in zwei Zeitebenen. Zum einem im Hier und Jetzt und im Jahre 1936, in Signys Kindheit auf der Alm. Dabei war es sehr spannend, dass die Gegenwart im tiefsten Winter spielt, während wir im 1936 im Sommer sind. Somit lernt man die Landschaft und die Abgeschiedenheit der Berge mit zwei ganz und gar unterschiedlichen Gesichtern kennen. Denn das Leben in den Bergen hat sich gar nicht sooo viel geändert, wohingegen die Landschaft zu den beiden Jahreszeiten sich sehr stark ändert.
Leider ist die Geschichte extrem vorhersehbar. Zudem gibt es viele „Zufälle“ oder Fügungen, die schlicht zu extrem sind. Aus Spoilergründen, gehe ich an dieser Stelle nicht näher darauf ein.
Lange Zeit schwebt ein nur wage umrissenes, schlimmes Ereignis aus Bos Vergangenheit im Zusammenhang mit ihrem Bruder im Raum. Meist wird es ganz in den Hintergrund gerückt. Nur selten blitzt es auf. Lässt mich als Leser jedoch kalt, da es schlicht zu wenige greifbar ist. Und dann plötzlich wird das Geheimnis ganz ohne viel Emotionen erzählt. Eine Randgeschichte, die künstliche etwas aufbläst und gar nicht nötig gewesen wäre. Vor allem da schon so viele extreme Dinge passieren.
An manchen Stellen ist „Das Funkeln der Winternacht“ nicht ganz schlüssig. Handyempfang und Storm auf einer abgelegenen Farm? Zwar wird das Thema kurz angerissen, aber nicht wirklich schlüssig geklärt.
Last but not least, kommt der Cover-Monk in mir durch. Obwohl ich das Cover wunderschön finde und es passend funkelt, stört es mich, wenn Elemente aus dem Buch ganz und gar nicht zum Cover passen. Mehrfach ist von Bos gelber Jacke die Rede. Doch die Frau am Cover trägt eine rote Jacke :(
Fazit
★★☆☆☆
Ein Weihnachts-Roman mit zwei Social-Media-Stars in den norwegischen Fjorden – das klingt doch einladend. Dass Karen Swan, aufzeigt das ein Leben als Social-Media-Star beinharte Arbeit ist, hat mir super gut gefallen und dafür gibt es auch den zweiten Stern.
Am Ende ist mir doch alles etwas zu vorhersehbar, zu extrem und leider nicht immer ganz schlüssig.
Der Goldmann Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt Vielen Dank dafür!