Die dunklen Wasser der Limmat – Sasika Gauthier

Lisa Klee ist nicht nur neu in Zürich, sondern auch in ihrem Job. Als Assistenzärztin in der Rechtsmedizin macht sie sich bei ihren Kolleg*innen zum Gespött, als sie hinter einem offensichtlichen Selbstmord ein Verbrechen vermutet. Immer weitere Ungereimtheiten stellt sie bei Obduktionen fest. Doch nach dem Fauxpas mit dem Selbstmord, schenkt ihr niemand Gehör.

Die Einblicke in die Tätigkeiten der Rechtsmedizin waren sehr spannend. Lisa versucht nicht nur in ihrem Traumberuf zu bestehen, sondern auch in der neuen Stadt Anschluss zu finden. Ihre Einsamkeit und Sehnsucht nach einem Freundeskreis war gut zu spüren.

„Die dunkeln Wasser der Limmat“ ist ein langsames Buch. Es wird viel über den Arbeitsalltag und den Umgang mit den Kollegen erzählt. Das Tempo an sich mit der zunehmend Spannung am Ende fand ich sehr passend. Allerdings hat mich der Umgang der Kolleg*innen gestört. Diese Sticheleien und der Zickenkrieg, der auch vor Mobbing nicht zurückschreckt, ist anstrengend und nervtötend. Das hat mir zu viele doofe Klischees bedient.

Zudem gibt es immer wieder diese widerlichen alten Kollegen kurz vor der Pension, die sich auf grausige Art und Weise an junge Kolleginnen ranmachen. Gut, das mag in der Realität so sein und sollte durchaus auch in Büchern thematisiert werden. Dann jedoch bitte nicht mit einem Schulterzucken und einer Verharmlosung der Belästigung. Ich hab direkt vor „Die dunkeln Wasser der Limmat“ das Buch „Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickel gelesen. Insofern war/bin ich auf derartige Themen und Darstellungen in der Literatur aktuelle besonders sensibilisiert.

Zugute halten muss ich Saskia Gauthier, dass LGBT-Charaktere in „Die dunkeln Wasser der Limmat“ vorkommen. Dabei ohne irgendwelche Vorurteile zu bedienen oder das irgendwie besonders herauszustreichen beziehungsweise zu thematisieren.

Fazit

★★★☆☆

„Die Wasser der Limmat“ beinhalten einen spannenden Fall, der zum Mitraten einlädt und hält manchen Gänsehautmoment bereit. Das anfänglich langsame Tempo und die ruhige Erzählweise lassen mich gut in das Buch eintauchen.

So einige Verhaltensweise sind mir dann jedoch derartig sauer aufgestoßen, dass ich am Ende nur drei Sterne vergeben kann.

Der Gemeiner Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

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