Die Katze und der General – Nino Haratischwili

Die Katze und der General - Nino Haratischwili

Der Inhalt

Der russische Oligarch Alexander Orlow hat ihn Berlin ein neues Leben begonnen. Als er auf einem Plakat eine junge Schauspielerin sieht, drängen die Erinnerungen aus seinem Einsatz im Tschetschenienkrieg an die Oberfläche. Die große Schuld von damals muss nun beglichen werden.

Meine Meinung

Zugegeben der Einstieg in „Die Katze und der General“ fiel mir nicht ganz leicht. Zwar hat mich der Prolog sofort gefesselt und ich habe von der ersten Seite an mit Nura mitgefiebert. Die Gefahr noch wenig greifbar, war doch sofort klar, dass sich hier etwas Schreckliches zusammenbraut.

Im Aufbau der Geschichte gibt es jede Menge Personen, die Nino Haratischwili detailliert vorstellt. Dazu die für mein Ohr fremden Namen machten es mir anfänglich nicht leicht. Damit „Die Katze und der General“ die volle Schlagkraft entfalten kann, ist es jedoch absolut notwendig all diese Personen derartig detailliert vorzustellen, um ihre Lebensgeschichte und die daraus resultierenden Entscheidungen auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können.

Die Katze und der General - Nino Haratischwili

Ist es am Anfang noch schwierig den Überblick nicht zu verlieren, tun sich langsam die Zusammenhängen auf und die Verbindungen zwischen den Charakteren kommen zu Tage. Nun wird es leichter der Geschichte zu folgen. Einem Sog ähnlich kippe ich vollkommen in die Geschichte und kann gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Die Fragen der Schuld und des Vergessen wiegen schwer. Aber auch die Frage wie viel Entscheidungsfreiheit die Beteiligten in der Situation tatsächlichen hatten drängt sich auf. Wie hätte sich das Leben verändert, wenn einer nicht „mitgespielt“ hätte?

„Unsere Freiheit ist entweder Stillstand und Apathie oder Angst. Und deswegen müssen wir unentwegt jemand anderes Freiheit rauben, müssen als ungebetene Gäste irgendwo reinplatzen und sie uns aneignen. Weil wir es nicht ertragen, wenn jemand nicht so ist wie wir.“
97%

Der Krieg beraubt den unterschiedlichsten Parteien auf brutale Art und Weise ihr Leben. Neben den vielen Toten bleiben Hüllen an Menschen über. Wie sollen sie mit den Geschehnissen weiterleben? Mit den Verbrechen, die sie begangen oder gesehen haben?

Mit einem gewaltigen Tempo rasen wir dem Ende der Geschichte entgehen. Den Abgrund deutlich vor Augen gibt es doch kein Zurück mehr. Die Grausamkeit der Taten liegen offen auf dem Tisch. Und plötzlich, einem unerwarteten Aufprall gleich, ist die Geschichte viel zu abrupt zu Ende. Mit vor Schock geweiteten Augen bleibe ich zurück und versuch das Gelesene zu verarbeiten.

Die Katze und der General - Nino Haratischwili

Fazit

★★★★★

Nino Haratischwili beleuchtet in ihrem fantastischen Buch „Die Katze und der General“ die Tschetschenienkriege und die Zeit der Perestroika. Neben der an sich fiktiven Geschichte konnte ich mit dem Buch viel über diesen Zeitabschnitt lernen. Dies sorgt auch für ein besseres Verständnis aktueller politischer Geschehnisse und kulturell bedingter Unterschiede. Vor allem da „Die Katze und der General“ Lust auf mehr Wissen macht und ich somit selbst zum Recherchieren anfing und mein Wissen erweiterte.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch, dessen Szenerien teils so eindrücklich beschrieben sind, dass es mir jetzt noch schwer fällt die grausamen Bilder aus meinem Kopf zu verbannen.

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