Ihre Sommer verbringt Elle seit klein auf am See im Papierpalast, dem Ferienhaus ihrer Familie. Hier geschah unendlich viel. Hier wurde die Richtung, in die Elles restliches Leben verlief festgelegt.
Heute ist Elle fünfzig, hat einen liebevollen Ehemann und drei Kinder. Doch eine Erinnerung ist lebendig und omnipräsent. Was wäre wenn? Und kann eine einzige Nacht das restliche Leben verändern?
„Der Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller ist voller unerfüllter Sehnsüchte. Melancholie und das Gefühl „eigentlich geht es mir gut“ tragen diesen einfühlsamen, wortgewaltigen Roman. Wenngleich die Verletzungen tief sitzen und den Körper und Geist nie verlassen.
Über allem schwebt die Frage „Was wäre, wenn ich mich damals anders entschieden/verhalten hätte? Wie wäre meine Leben verlaufen?“. Und das alles obwohl sich Elles Leben im großen und ganzen zum Guten gewendet hat.
Atmosphärisch beschreibt die Autoren das Ferienhaus in den Back Woods. Diesen Ort zum Seele baumeln lassen und irgendwie wieder Kinder sein. Unbeschwertheit und Tage, die ohne Todos vor einem liegen. Obwohl sich der Papierpalast aus ein paar altersschwachen Kartonplattenhütten zusammensetzt, ist die Liebe zu diesem Ort greifbar. Manchmal braucht es gar nicht viel um sich selbst zu spüren.
Und dennoch sind die Verletzlichkeit und die Schrecken des Lebens auch gerade in diesem Ort des Rückzugs allgegenwärtig.
Fazit
★★★★★
„Der Papierpalast“ ist eine wunderbare Lesefreude. Von (unerfüllten) Sehnsüchten, Hoffnungen und der Suche nach sich selbst zwischen Liebe und Pflichtbewusstsein. Ein melancholisches und berührendes Familiendrama.
Der Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.
Guten Morgen Sabrina,
ich habe das Buch shcon von meiner Bücherei hierliegen und freue mich nun umso mehr darauf.
Liebe Grüße
Martina