Die Orbit-Organisation – Anne M. Schüller & Alex T. Steffen

Die Orbit-Organisation - Schüller & Steffen

Der Inhalt

Die Digitalisierung hält in den Unternehmen Einzug. Während Prozesse dadurch verändert werden, verharrt die Organisationsstruktur meist in ihren alten Mustern. Anne M. Schüller & Alex T. Steffen stellen mit der Orbit-Organisation die Organisationsstruktur der Zukunft vor. Die Kunden werden in den Mittelpunkt gestellt und Mitarbeiter nehmen neue Rollen ein. Brückenbauer sind dafür notwendig. Denn eine (digitale) Transformation ist nicht nur eine Sache der Prozesse und Arbeitsweisen.

Meine Meinung

Die Digitalisierung hat unser Leben bereits verändert. Einiges davon können wir gerade jetzt in Zeit von Corona sinnvoll nutzen. So ist es für Menschen möglich ganz einfach von zu Hause zu arbeiten. Doch unser Leben wird sich noch weiter und immer schneller ändern. Denk doch nur mal an die Möglichkeiten die KI, also künstliche Intelligenz uns bieten kann. Science Fiction wird in 20 Jahren Realität sein, sind sich die Autoren sicher.

„Nicht künstliche Intelligenz sei eine Gefahr sondern natürliche Dummheit, meint der israelische Historiker Yuval Noah Harari.“
Seite 28

Doch auf die leichte Schulter darf man diese Chance nicht nehmen. Denn jeder Algorithmus ist nur so gut wie sein Erschaffer oder auch seine Erschafferin. Mit diesem kleinen Exkurs zu Beginn des Buches wollen uns die Autoren verdeutlichen wie rasent schnell sich unsere (Arbeits-)Welt ändert. Dies ist die Begründung für die Notwendigkeit einer neuer, flexibleren Organisationsform. Allerdings muss man erstmal 69 Seiten überwinden bis man zu den eigentlichen 9 Aktionsfeldern oder Schritten zum Unternehmensmodell für die digitale Zukunft gelangt. Das ist schlicht zu lange, vor allem da der Mehrwert dieser 69 Seite auf eine fünf- bis zehnseitige Einleitung gekürzt werden könnte.

Der Kunde steht im Mittelpunkt. Auch in „Die Orbit-Organisation: In 9 Schritten zum Unternehmensmodell für die digitale Zukunft“ wird dies einmal mehr gepredigt. Und ja, das macht auch absolut Sinn. Ich arbeite beruflich im Marketing und somit waren die ersten Felder, die sich um den Zweck (Purpose) des Unternehmens, den Kunden und die Beziehungen zu ihm drehen, nichts wirklich Neues für mich. Dennoch anschaulich beschrieben und mit ein paar recht konkreten Handlungsempfehlungen hinterlegt.

Die Orbit-Organisation - Schüller & Steffen

Da sich die Autoren in ihrem Orbit-Modell vom Kern langsam nach außen vor arbeiten. Kommen die Mitarbeiter, die Führungskräfte, die Partner und letzend Endes die Geschäftsführung, die wie ein schützender Mantel den Orbit einhüllt, erst am Ende des Buches. So weit so gut. Allerdings sehe ich hier eine große Gefahr für vorschnelle Umsetzer. Der Leser darf nicht der Versuchung erliegen voreilig erste Schritte hin zur Orbit-Organisation zu setzen, ohne das Buch zu Ende gelesen zu haben. Denn gerade weil die Geschäftsführung in einer Orbit-Organisation im Vergleich zu einer klassischen, hierarchischen Organisationsform einiges an Verantwortung abgibt, muss der Transformations- oder Change-Prozess von ihr vollends unterstützt werden.

Nicht nur muss die Geschäftsführung hinter der Wandlung stehen, sondern auch die Mitarbeiter entsprechend auf diesem Weg mitgenommen werden. Obwohl der Kunde im Mittelpunkt steht, muss also der Prozess der Wandlung in der Orbit-Betrachtung meiner Meinung unbedingt von Außen nach Innen stattfinden, um nicht für Unruhen und Unsicherheiten im Unternehmensalltag zu führen.

„Done is better than perfect“ diesem Motto folgenden, rufen die Autor immer wieder zu etwas Mut auf und Dinge einfach mal tatsächlich zu tun, als alles immer im Kreis zu denken und zu Tode zu konzeptionieren. Das unterschreibe ich voll und ganz. Dennoch ist dies kein Freibrief zum vorschnellen, unüberlegten Handeln.

Die Orbit-Organisation - Schüller & Steffen

Fazit

★★★★☆

Erst das Buch zu Ende lesen und dann erste Schritte Richtung Orbit-Organisation und einem Unternehmensmodell für die digitale Zukunft setzen. Denn während sich die ersten Kapiteln mit  einem neuem Mindest im Unternehmen (dem Kunden als Mittelpunkt und der Kommunikation zu ihm) beschäftigen, zeigen erst die hintern Kapitel welcher Wandeln in der Organisation an sich stattfinden muss.

Viele Ansätze gefallen mir und ich kann sie mir gut in meinem Arbeitsalltag vorstellen. Schnelleres reagieren und zielgerichtetes agieren scheinen mir möglich. Bei manchen Ansätzen tue ich mir aktuell noch schwer mir diese in der Praxis vorzustellen. Doch vermutlich lohnt es sich die ersten Schritte in Richtung Orbit-Organisation zu gehen und der Rest kommt dann (fast) ganz von alleine.

Wenn du mehr zu den 9 Schritten hin zur Orbit-Organisation, dem Unternehmensmodell für die digitale Zukunft wissen willst, findest du auf der Website der Autorin Anne M. Schüller eine knackige Zusammenfassung der Aktionsfelder.

Der Gabal Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellten. Vielen Dank dafür!

Let’s talk

Hierarchische Organisationsstruktur oder doch lieber mehr Freiheitsgrade und mehr Verantwortung. Wie stellst du dir die Organisationsform der Zukunft vor?

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