Die Wiederentdeckung des Glücks – Antonia Michaelis

In Madagaskar wird alles recycelt. Doch kann sogar das Glück recycelt werden? Von Plastik- und Shampooflaschen, alten Kleidern und Schuhen kann so gut wie alles wiederverwendet werden und findet einen neuen Bestimmungszweck.

Die vermeintlichen Bilder von prächtigen, paradiesischen Urwäldern sucht man in Madagaskar vergeblich. Alles wurde abgeholzt und die Insel vor der Küste Afrikas ist mittlerweile bettelarm. So sind die Menschen gezwungen alles zu recyceln.

In „Die Wiederentdeckung des Glücks“ begleiten wir vier Menschen, deren Schicksal über Jahrzehnte hinweg verwoben ist. Der Straßenjunge Biscuit hält wider jeder Herausforderungen an seinen Träumen fest. Maribella hingegen hat nie gelernt zu träumen. Terje aus Deutschland wird von einem elastischen Band immer wieder zurück auf Madagaskar gezogen und verändert dort so einiges. Und dann ist da noch Henry, der wie eine dunkle Gewitterwolke über den Ereignissen schwebt.

Mit 25 Jahren ist Terje bei seiner Radweltreise das erste Mal nach Madagaskar gekommen. Das Rad und die Cyclo Pousse sind der Kleber der Geschichte.

Biscuits Kampfgeist und sein unabdingbarer Glaube an seine Träume haben mich beeindruckt. Rückschläge nimmt er mit einem Schulterzucken hin. In Mäuseschritten nähert er sich seinen Zielen. Terje ist sehr zurückhaltend und verschlossen. Als habe er Angst vor der Vergangenheit. Und auch Maribella ist unnahbar und öffnet sich nur langsam. Durch diese Verschlossenheit der Charaktere habe ich etwas gebraucht, bis ich mit dem Buch warm geworden bin.

Die verschiedenen Zeitebenen auf denen die Geschichte spielt, erschweren es zudem ins Buch zu finden.

Antonia Michaelis hat selbst einige Jahre auf Madagaskar gelebt. Sie gibt hervorragende Eindrücke von dem Land wieder und es entsteht ein kompaktes Bild der Lebenssituation und der Landschaft. Die Sprache ist melodisch und nicht hochgestochen. Dadurch schafft sie eine einfache Lesebarkeit des Romans.

Fazit

★★★☆☆

Die Beschreibung der Insel, ihre Veränderung und die Darstellungen der sozialen Umstände haben mir sehr gut gefallen. Ich habe einen gut Eindruck des Landes bekommen. Die Geschichte an sich und die Wendungen sind mir dann doch eine Spur zu wohlgefallend. Die Verschlossenheit der Charaktere hat es mir erschwert in das Buch zu finden.

Danke NetGalley für das ebook.

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