Julia – Sandra Newman

In „Julia“ erleben wir 1984 aus der Perspektive der weiblichen Protagonistin. Hätte ich mir diese Perspektive feministischer gewünscht? Ja, auf jeden Fall.

Vergewaltigung finden völlig nebensächlich statt. Die Sprache ist derb und vulgär. Es scheint unpassend und spiegelt die scheinheilige Haltung der Antisexliga.

Julias Gedanken werden von Sex beherrscht. Wenngleich ich es gut finde, zu sagen, dass Frauen viel häufiger an Sex denken als uns die Gesellschaft vormacht, findet es auf eine abstoßende, herabwürdigende Art und Weise statt.

Viele der Szenen kamen mir bekannt vor. Da Dialoge zwischen Winston und Julia 1:1 wie in 1984 wiedergegeben werden. Das ist teilweise wie ein angenehmes Dejavu und zeitgleich spannend neu. Da die Dialog durch einen Blickwinkel angereichert werden.

Wie auch schon der Verlauf in 1984 wird das Buch zum Ende zunehmend von Gewalt geprägt. Dabei zieht sich die Geschichte leider unnötig in die Länge und ist gewaltig um der Gewalt-willen.

Fazit

★★★☆☆

Eine tolle Idee, diesen Klassiker aus Julias Perspektive neu aufzulegen. So einiges hätte ich mir anderes erwünscht. Allerdings passt es gut zum bekannten Stil aus 1984. Dennoch blieb hier die Chance ungenutzt Geschichte zu schreiben und einen starken, weiblichen Klassiker zu schreiben. Die Ähnlichkeit zum Original ist mir viel zu groß.

Eichborn hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

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