Mathilda – Mary Shelley

Mathilda - Mary Shelley

Mathilda ist der posthum veröffentlichte Roman der Frankenstein Autorin Mary Shelley (1797-1851). Erst über 100 Jahre nach ihrem Tod wurde der empfindsame Roman der Gothic-Literatur veröffentlicht. Nun hat der Pendragon Verlag das Werk neu aufgelegt und macht es einer neuen Generation von Leser:innen zugänglich.

Nach dem Tod ihrer Mutter wächst die junge Mathilda einsam und ohne Zuwendung auf. Erst als ihr Vater nach Jahren der Abwesenheit zurückkehrt, erfährt sie zum ersten Mal Liebe und Geborgenheit. Doch was zunächst nach einer innigen Vater-Tochter-Beziehung aussieht, nimmt eine gefährliche Wendung: Die Liebe ihres Vaters ist unheilvoll und wird Mathildas Leben auf ewig überschatten. Unbewusst gerät sie in eine emotionale Abwärtsspirale, aus der es kein Entrinnen gibt.

Mary Shelley erschafft eine Atmosphäre von tiefem Schmerz, Leidenschaft und innerer Zerrissenheit. Ihre Fähigkeit, diese intensiven Gefühle in Worte zu fassen, macht Mathilda zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis. Doch das Buch ist keine leichte Kost: Die bildhafte, ausgeschmückte Sprache der damaligen Zeit erfordert Konzentration, und die dunkle Thematik geht unter die Haut. Shelley deutet vieles nur an, überlässt es aber den Leser:innen, die Tragweite der Geschehnisse zu erfassen.

Erst das Nachwort von Stefan Weidle spricht die zentralen Themen des Romans – insbesondere das unausgesprochene – offen an und hilft, das Werk besser einzuordnen. Es rundet das Buch ab und vertieft das Verständnis für Shelleys eindringliche Erzählweise.

Fazit

Mathilda ist ein literarisches Juwel für alle, die düstere, psychologisch tiefgehende Klassiker schätzen. Kein einfacher, aber ein lohnenswerter Roman voller Schmerz, Leidenschaft, tiefen Emotionen und sprachlicher Schönheit.

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