Please Come Flying – Evelyn Schlag

Please come flying - Evelyn Schlag

New York 1957. Lisa entscheidet sich für ihren Mann Julian und gegen ihre gemeinsame Tochter Kathi. Zumindest für 10 Monate reist sie ihrem Mann von Österreich in die USA nach. Julian hat in New York ein Praktikum im Krankenhaus ergattert. Damit Lisa in seiner Nähe sein kann, heuert sie als Kindermädchen bei einer reichen Familie an. Doch dann begegnet sie einem Mann und Lisa verliebt sich.

„Please Come Flying“ fängt sehr stimmungsvoll mit der Schiffsfahrt Lisas nach New York an. Die Autorin schafft es mich sofort in den Bann zu ziehen und ich fühle mit Lisa mit. Gesellschaftlich scheint nicht nur ein Ozean sondern Welten zwischen Österreich und den USA zu liegen. Für Lisa beginnt ein neues, viel freieres Leben voller neuer Möglichkeiten.

Dass Lisa Fotografin ist und uns auf ihre Streifzüge der Straßenfotografie mitnimmt hat mir sehr gut gefallen. Mit viel Liebe zu Details und immer den Menschen im Fokus wird die Szenerie beschrieben.

Gewöhnungsbedürftig fand ich die vielen wörtlichen Reden. Je mehr sich Lisa in New York einlebt, umso mehr werden auch diese wörtlichen Reden. Während mich zu Beginn das sehr einfache englisch nicht gestört hat, stellte es mir zunehmend die Haare auf. Denn die Gespräche sind völlig ohne Tiefgang und wirken hilflos.

Die Geschichte selbst verliert sich zunehmend in einem nicht vorhanden Spannungsbogen, wird langwieriger und abstruser. Alles in allem kommen mir zu viele Themen in der Geschichte vor: Emanzipation, Nationalsozialismus, Straßenfotografie, Beziehungsprobleme, Ehebetrug und vieles mehr. Das am Ende die Erzählform plötzlich lyrisch wird, hat mich dann noch mehr verwirrt.

Fazit

★★★☆☆

Ein Buch mit Höhen und Tiefen. Während es stark beginnt und Evelyn Schlag mich mit gefühlvoller, direkter Sprache sofort in ihren Bann nimmt, lässt dies nach und wird bereits zur Hälfte hin schwächer und schwächer. Schade.

Hollitzer hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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