Die Handlung:
Innerhalb kurzer Zeit verschwinden in Kingsmarkham zwei Kinder. Inspector Wexford und Inspector Burden müssen nun diese, auf den ersten Blick unabhängigen, Verbrechen aufklären. Mit akribischer Ermittlerarbeit versuchen sie die Entführungen aufzuklären und die Kinder lebend wieder zu finden.
Die Charaktere:
Während Inspector Wexford den klassischen couragierten Ermittler darstellt, ist Inspector Burden von privaten Problemen geprägt. Der Tod seiner Frau hat ihn komplett aus der Bahn geworfen. Dies wirkt sich auch auf seinen beruflichen Alltag aus. Welch Glück er mit seiner Schwägerin Grace hat, die sich um den Haushalt und die beiden Kinder kümmert, realisiert er nicht.
Die Rolle der Frau:
Ruth Rendell hat “Schuld verjährt nicht“ bereits im Jahre 1971 geschrieben. Das klassische Bild á la Frauen kümmern sich um Haushalt und Kinder während die Männer arbeiten gehen wird vermittelt. Selbst in Grace, die ein selbstbestimmtes Leben führte, ruht der dezidierte Wunsch nach der Einnahme ihrer scheinbar vorbestimmten Rolle hinter dem Herd. Es wird ein gesellschaftlicher Bild vermittelt, das mich oftmals irritiert aufblicken ließ. Bedenkt man das Jahr in dem das Buch geschrieben wurde, entsteht zumindest etwas Verständnis für diese historischen Rollenbilder.
Das Verbrechen:
Akribische Ermittlerarbeit und viele Befragungen prägen das Buch. Aus mehreren Blickwinkel erhält der Leser ein umfassendes Bild des Falles. Teils verwirrende Zusammenhänge fordern dabei die Konzentration des Lesers.
Fazit:
“Schuld verjährt nicht“ ist ein klassischer Krimi, der auch eine gute Portion Spannung nicht missen lässt. Unterhaltsame Charaktere ermitteln, bedingt durch das Entstehungsjahr des Krimis, bei einem historisch anmutenden Gesellschaftsbild.
Let’s talk
„Schuld verjährt nicht“ wurde bereits im Jahr 1971 das erste Mal veröffentlicht. Besonders bei Krimis merkt man den technischen Fortschritt und wie vielfältig die Möglichkeiten geworden sind einen Mörder zu finden. Von DNA-Analysen über die schnelle Ermittlung eines Autobesitzers mit einer einfachen Abfrage in der Zulassungsdatenbank.
Liest du alte Krimis oder bevorzugst du neue Krimis in denen dem Detektiv alle technischen Finessen zur Verfügung stehen? Hinterlasse mir deine Antwort in den Kommentaren!
Klingt nach einem Buch für mich! Auch wenn die Frauenbewegung bereits statt fand (im Gange war), finde ich es mit diesem Hintergrundwissen nicht störend. Bei Büchern aus dem 21. Jahrhundert, die nicht diese Thematik bearbeiten, da würde ich dann eher schreiend im Kreis laufen ;)
Liebe Grüße & einen feinen Abend dir!
Ich finde ich sehr spannend Bücher aus vergangenen Zeiten zu lesen, die auch in dieser Zeit geschrieben wurden. Dann ist man irgendwie froh, dass man in der heutigen Zeit lebt :D Man merkt in „Schuld verjährt nicht“, dass die Frauenbewegung bereits im Gang ist. Inspector Burden steht dieser „Modeerscheinung“ allerdings sehr skeptisch gegenüber. Da das alles in einen sehr schön aufgebauten Kriminalfall eingebaut ist, hat mir das Buch sehr gut gefallen.
Du hast mich auf jeden Fall neugierig gemacht!! WuLi ;)
Einen feinen Sonntag dir
Super, das ist schön. So soll es sein. Wuli und Sub müssen wachsen
[…] Schuld verjährt nicht – Ruth Rendell: Großbritannien – 5 Punkte […]