Die Handlung
Bücher werden geächtet und verabscheut in Emmetts Welt. Dennoch wird der junge Bursche bei einer Buchbinderin in die Lehre gegeben. Denn seit jeher ziehen ihn Bücher magisch an. Schon bald begreift Emmett, dass er eine besondere Gabe hat. Wie seine Lehrmeisterin besitzt er die Fähigkeit Menschen von ihren dunkelsten Erinnerungen zu befreien. Doch von welchen Erinnerungen wurde Emmett befreit?
Meine Meinung
Das Cover und die Aufmachung des Buches sind wunderschön verträumt. Das grünblau der Blätter findet sich am farbigen Buchschnitt wieder. Resigniert und eine Spur verzweifelt wendet sich der Bursche auf dem Cover vom Leser ab. Die Blumen geben Hoffnung und zeugen in der Bildsprache davon, dass die Geschichte in einer bereits länger vergangenen Zeit spielt.
Ich hab sehr schnell in das Buch gefunden und mich sofort mit Emmett, aber auch seiner Schwester Alta, angefreundet. Die Beschreibung ihres Leben auf dem Hof ihrer Eltern haben mir sehr gut gefallen. Bereits als Kinder mussten die beiden kräftig mit anpacken.
In welcher Zeit das Buch spielt, konnte ich nicht 100 prozentig feststellen. So ist das beliebteste Fortbewegungsmittel das Pferd bzw. die Kutsche. Die Menschen können lesen und Briefe sind eine gängige Kommunikationsform. Dann ist wieder die Rede davon, dass Hexenverfolgungen gerade erst vorbei sind. Andererseits hatte ich das Gefühl, dass es überall bereits elektrisches Licht gibt.
Auch wenn ich die Geschichte zeitlich nicht ganz einordnen kann, hat mich das beim Lesen nicht gestört. Zu sehr hat mich Bridget Collins in ihren Bann gezogen. Ich habe es einfach als eine bereits länger vergangene Zeit akzeptiert und mich fallen lassen.
Das Buch beginnt sehr rätselhaft. Es gibt eine Unmenge an offenen Fragen. Und Emmett, der zu schwach und kränklich ist, um auf dem elterlichen Hof so richtig mit anzupacken, ist ebenso so verwirrt wie der Leser. Welche mysteriöse Krankheit plackt ihn? Ich bin nur so durch die 467 Seiten gerast und hatte Schwierigkeiten das Buch aus der Hand zu legen.
„Die verborgenen Stimmen der Bücher“ und was hinter diesem Titel steckt, fand ich eine unglaublich spannende Vorstellung. Vielfältige Gedankenexperimente waren die Folge, was denn wäre, wenn das tatsächlich so ist.
Fazit
★★★★★
Beim Lesen des Klappentext war mir nicht bewusst, dass wir uns in ein historisches Setting begeben und dann auch noch magische Elemente hinzukommen. Dennoch konnte mich „Die verborgenen Stimmen der Bücher“ restlos begeistern. Und das obwohl sowohl „historisch“ als auch „magisch“ eigentlich so ganz und gar nicht meins ist.
Bridget Collins zeigt uns wie mächtig und wie prägend die Erinnerung für unser restliches Leben ist. Von der verbotenen und der unerwiderten Liebe erzählt die Autorin mit jeder Menge Fingerspitzengefühl. Ein Buch zum dahin Träumen, hoffen und sich in eine vergangene Welt entführen lassen.
Der Rütten & Loening Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Hallo Sabrina,
das Buch klingt traumhaft. Eine Geschichte, in der Bücher mehr einnehmen als den Leser, sondern auch seine Erinnerungen. Wie grandios.
Danke für die Rezension.
Liebe Grüße
Tina
#Litnetzwerk
Hallo Tina!
Ja, es ist wirklich wundervoll <3
Liebe Grüße
Sabrina