Was Google wirklich will – Thomas Schulz

Was Google wirklich will - Thomas Schulz

Der Inhalt

In unserer modernen Welt kommt man um Google kaum mehr herum. Sei es die Suchmaschine, das Android Betriebssystem, das E-Mail-System Gmail, Navigation mit Google Maps und vieles mehr. Gerade aus Datenschutzsicht steht der amerikanische Konzern häufig in der Kritik. Doch was will Google wirklich und wie verändert Google unsere Welt?

Meine Meinung

Mit Sergey Brin und Larry Page haben sich zwei sehr unterschiedliche Personen zusammengetan. Dabei ist es kein Geheimnis, dass die beiden keine Freunde sind. Dennoch ergänzen sie sich in geschäftlicher Hinsicht optimal.

Der introvertierte Page wird als Außenseiter und Nerd beschrieben. Während Google soviele Daten wie nur irgendwie möglich sammelt, ist über Pages Privatleben kaum etwas bekannt. Andererseits ärgert er sich, dass beispielsweise im Hinblick auf die Gesundheitsdaten (DNA) so strenge Vorschriften herrschen. Zu gerne würde er seine DNA zur Verfügung stellen und Wissenschaftlern für Rückfragen zur Verfügung stehen. Page ist selbst an der Autoimmunerkrankung Hashimoto erkrankt und erhofft sich dadurch schnellere Fortschritte in der Behandlung.

„Weil Introvertierte eher zuhören, als selber zu reden, können sie mehr Informationen sammeln und für ihre eigenen Visionen verarbeiten.“
Seite 61

Sergey Brin hingegen pflegt seine sozialen Kontakte ausgiebig und genießt es förmlich in der Öffentlichkeit zu stehen. Brin ist ein genialer Mathematiker und bringt seine futuristischen Ideen in das Unternehmen ein.

Das Hauptziel von Google ist ein gesellschaftliches. Google möchte die Welt für die Menschen besser machen. So soll beispielsweise mit autonomen Fahrzeugen die Anzahl der Verkehrstoten minimiert werden. Google ist der Überzeugung, dass es sich lohnt die Welt für alle besser zu machen.

Dabei steht der Monitarisierungsgedank nicht an erster Stelle. Denn Google ist der Überzeugung, dass man bei genialen, weltverändernden Projekten (sogenannten Moonshots) gar nicht anders kann als am Ende Gewinne damit zu machen.

Was Google wirklich will - Thomas Schulz

Es wird nicht Start-ups überlassen Innovationen voranzutreiben und in den Markt zu bringen. Mit hoher Risikobereitschaft und hoher Geschwindigkeit will Google selbst diese Ideen auf den Markt bringen. Dabei ist Scheitern erlaubt. Egal wie verrückt eine Idee erscheinen mag, jede wird ernst genommen. Eine eigene Abteilung versucht anschließend möglichst schnell herauszufinden was die größten Herausforderungen bei der Umsetzung sind. Ist es realistisch diese zu lösen, wird die Idee umgesetzt. Allerdings kann es sein, dass die Idee genauso schnell wieder verworfen wird.

Eines der Google Geheimrezepte ist die Prämisse immer alles 10x besser als der Konkurrenz / als das Vorgängermodell / als im Vorjahr zu machen. Mit einer Steigerung von 10% gibt sich bei Google niemand zu frieden. Dieser Ansatz zwingt die Mitarbeiter dazu alle bestehenden Annahmen und Vorgehen zu vergessen und noch einmal bei Null anzufangen. So entstehen genialen Ideen und die nächsten Moonshots werden geboren.

Neben der Arbeitsweise von Google erzählt Thomas Schulz viel über aktuelle Projekte des Unternehmens. So verrückt manche Projekte teilweise auf den ersten Blick aussehen, so fantastisch sind diese wenn man alles in einem größeren Zusammenhang sieht.

Thomas Schulz selbst lebt seit mehreren Jahren in den USA und seit 2012 in San Francisco. Er baute das Spiegel-Redaktion im Silicon Valley auf. Für „Was Google wirklich will“ erhielt er die Chancen viel Mitarbeiter von Google zu interviewen. Leider verabsäumt er es jedoch neben den vielen genialen Dingen die Google der Menschheit bringen kann, einen etwas distanzierten, kritischeren Blick auf das Unternehmen zu werfen.

Fazit

★★★★☆

„Was Google wirklich will“ gibt einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweise von Google. Andere Denkweisen regen dazu an, seine eigenen Projekt selbst einmal aus einem etwas anderen, innovativen Blickwinkel zu betrachten.

Zusätzlich werden viele aktuelle Projekte vorgestellt und es wird ein Bild der Zukunft gezeichnet. Ein Bild das Vorfreude macht, aber auch einen Funken Angst aufkommen lässt, wenn diese ganze Macht bei einem einzigen Konzern gebündelt ist.

Und genau hier ist die Schwachstelle des Buches begraben. Zu wenig kritisch und zu viel der Lobhudelei erzeugen ein einseitiges Bild.

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