Saskia führt ein scheinbar perfektes Leben. Sie ist glücklich mit ihrem Mann Tom verheiratet, hat drei Kinder, wohnt in einer schicken Neubausiedlung und hat neben ihrer Arbeit jede Menge Zeit für ihr Hobby das Nähen und das Fitnessstudio. Just an ihrem 40. Geburtstag macht sie das alles aber plötzlich gar nicht mehr so glücklich und sie beginnt zu zweifeln. Vielleicht bringt ja der gemeinsame Urlaub in Travemünde mit ihrer Familie, ihrer Mutter und ihrer besten Freundin Anja wieder alles in Ordnung.
Hält man das Buch „Wer als Erster das Meer sieht“ in Händen, fällt sofort das schöne Cover auf. Man hat das Gefühl man müsste nur den Kopf noch eine Spur heben und schon könnte man den lang ersehnten Blick aufs Meer erhaschen. Auch das ungewöhnliche Gewicht des Buches fällt sofort auf. Das Buch ist wirklich wahnsinnig schwer. Dies liegt an dem edlen, dicken Papier. Leider finde ich das bei einem Buch eine falsche Investition. Aufgrund des Gewichtes konnte ich nicht lange in meinen bevorzugten Lesepositionen, bei denen ich das Buch in der Hand halte, lesen. Weiters hat das rein weiße Papier und die schwarze Schrift einen extrem hohen Kontrast, der bei längerem Lesen eher unangenehm für die Augen ist.
Das Buch plätschert irgendwie so vor sich hin. Man lernt die Protagonisten kennen und erlebt einen Urlaub mit ihnen. Dabei mag man mache mehr und mache weniger. Wie es halt auch im richtigen Leben so ist. Aber so richtig viel passiert irgendwie nicht. Es werden klassische Alltagsprobleme und Konflikte zwischen den Generationen aufgerollt. Aber eben auch hier nichts was man nicht schon hunderte Male gehört und gelesen hätte. Die Oma hat noch ein großes Geheimnis im Petto. Hier hatte ich Hoffnung, dass noch wirklich etwas geschieht, aber es wird alles ohne viel Tamm Tamm aufgelöst.
Irgendwie konnte ich Saskia bis zum Schluss nicht verstehen. Sie ist so in ihrem eigenen Unglück gefangen, dass sie gar nicht sieht wie sehr sie die Menschen rund um so eigentlich lieben. Sehr schade!
Der Schreibstil der Autorin ist gut. Allerdings fehlt mir auch hier das gewisse Etwas. Die Gefühle der Personen werden gut rübergebracht. Gerade die Landschaftsbeschreibungen sind sehr malerisch und laden dazu ein sich davon zu träumen.
Fazit:
Unaufregend, ist das Wort, das meiner Meinung nach das Buch am besten zusammenfasst. Die schönen Beschreibungen der Landschaft und der Umgebung haben dem Buch den zweiten Stern gerettet. Und trotz allem ist es nicht so, dass man das Gefühl hat seine Zeit verschwendet zu haben. Ebenso hatte ich auch nie das Bedürfnis das Buch abzubrechen. Somit erhält „Wer als Erster das Meer sieht“ zwei Sterne.