Die kleine literarische Apotheke – Elena Molini

Blu hat eine kleine Buchhandlung in Florenz eröffnet. Doch ihr Geschäft kommt nicht in Fahrt. Ein mysteriöser Mann gibt Blu die rettende Idee. Ob Liebeskummer, Einsamkeit oder Stress – die Menschen suchen Heilung in Büchern. Also eröffnet Blu die erste literarische Apotheke und verschreibt ihren Kunden Bücher.

Wie herrlich klingt das eigentlich? Probleme mit Büchern in den Griff bekommen. Eine traumhafte Vorstellung. Das uns Fachbücher Dinge lehren ist klar, doch herkömmliche Romane? Ja, klar Bibliotherapie, wie Blu selbst erklärt:

„Die Grundannahme der Bibliotherapie besteht darin, dass das Lesen von Romanen die Empathie schult. Wenn man ein Wort liest, was weiß ich, zum Beispiel ein Verb, ruft das dieselben Gehirnströme hervor, wie wenn man diese Tätigkeit tatsächlich ausführen würde.“
38%

Neben den Herausforderungen in ihrer Buchhandlung hat Blu auch private Probleme. Die Mädels-WG wurde vom Vermieter aufgekündigt und die chronisch Pleite Blu steht schon bald ohne Dach über dem Kopf da. Die Beziehungsprobleme der Protagonisten drängen sich stetig penetrant in den Vordergrund. Dabei hatte ich gehofft viel mehr über die kleine literarische Apotheke, den Aufbau des Geschäfts und die vielen Begegnungen in ihr zu erfahren. Denn die Piccola Farmacia Letteraria von Elena Molini existiert tatsächlich in Florenz.

So lässt die Autorin das enorme Potenzial einer Geschichte über die unendliche Liebe und Kraft von Büchern liegen und schreibt einen abstrusen, flachen Chick-Lit Roman. Denn die vielen zwischenmenschlichen Problemchen und Liebesgedöns stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Dabei werden so viele Geschichten angerissen, dass alles oberflächlich bleibt.

Zwischen den Kapiteln gibt es größere Zeitsprünge. Was dazwischen passiert und wie sich die Charaktere dorthin entwickelt haben, bleibt der Fantasie des:r Leser:in überlassen. Last but not least gibt es magische Fantasieelemente, deren Notwendigkeit sich mir nicht erschließt und die den Eindruck eines bunten Potpourri ohne Konzept – ein Alles und Nichts – nur verstärken.

Fazit

★☆☆☆☆

Die Liebe zu Büchern, das hübsche Cover und der vielversprechende Klappentext ließen mich zu dem Buch greifen. Als wäre die Idee einer literarischen Apotheke nicht schon fantastisch genug, gibt es diese wirklich und die Autorin Elena Molini ist die Inhaberin. Sozusagen eine Geschichte aus erster Hand.

Doch die Enttäuschung war dann leider groß. Es fehlt das Konzept der Geschichte. Als wolle die Autorin von allem, dass sie selbst gerne liest, etwas in die Geschichte mit hineinpacken. So fehlt der Tiefgang. Das Buch hat zwar für Jede:n irgendwas dabei, allerdings auch für Niemanden so richtig was. Schade!

Der Verlag hat mir ein ebook zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

One Reply to “Die kleine literarische Apotheke – Elena Molini”

  1. Martinas Buchwelten says: April 22, 2022 at 6:09 pm

    Wie schade! Das klang wirklich gut und interessant! ich habe diesen Monat auch kein so gutes Händchen mit meinen Büchern…naja, es wird sicher wieder besser!
    Liebe Grüße
    Martina

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