Erkenntnisse eines Tankwarts – Alexandre Labruffe

Erkenntnisse eines Tankwarts - Alexandre Labruffe

Die Tankstelle: ein Ort der Durchreise, des Verweilens, der Rast, der Grundversorgung und noch so viel mehr. Der Geruch von Benzin und Kaffee drängt in die Nase. Die Menschen eilen ein und aus, müde Gesichter. Routine und Langeweile für den Tankwart.

Doch nicht für den Ich-Erzähler in „Erkenntnisse eines Tankwarts“. Denn er ist Beobachter, Soziologe, Philosoph. Messerscharf beobachtet er die Menschen und die Umgebung rund um ihn und seine Tankstelle. Flüchtige Kontakte, in Sekundenschnelle werden diese eingeordnet und reflektiert.

„Ich lächle. Zwischen uns entsteht ein Kontakt, leicht elektrisiert. (Elektrizität ist Hoffnung.)“
Seite 46

„Erkenntnisse eines Tankwarts“ dokumentiert chronologisch die Ereignisse Tag für Tag im Leben des Protagonisten. Von Zeit zu Zeit begleiten wir ihn auch außerhalb der Tankstelle. 90% des Buches spielen jedoch an der Tankstelle. Was monoton klingt, ist ergreifend. Die Reflektion des Alltäglichen und dabei dennoch Tiefgang. Von Aphorismen über ausgiebigere Erzählungen verfliegen die 140 Seiten im Nun.

„Das zwischen ihr und dir, das war Liebe.“ […] „Nein, Einsamkeit.“
Seite 49

Fazit

★★★★★

Ein ruhiges Buch, das das Leben auf der Tankstelle mit all seinen Persönlichkeiten ergreifend wiedergibt. Messerscharf reflektiert der Tankwart über die kurzen Begegnungen. Ein weiterer Schatz an Lesefreude aus der Salto-Reihe des Wagenbach Verlag.

Der Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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