K.I. – Markus Warken

K.I. - Markus Warken

Der Inhalt

Jana beginnt ihr Studium in Berlin. Für ihre erste Seminararbeit zum Thema „Propaganda in asymmetrischen Kriegen“ recherchiert sie im Internet. Schnell kommt sie dabei Terroristen gefährlich nahe. Diese haben nicht nur ihre E-Mail-Adresse schnell herausgefunden, sondern kennen auch Ihren echten Namen und ihre Wohnadresse.

In Panik wendet sich Jana an ihren ehemaligen Schulfreund Nick, einen begnadeten Hacker.  Der Virus ist schnell gefunden und scheinbar gelöscht. Doch so einfach lässt er sich nicht abschütteln.

Meine Meinung

Ein interessanter Plot, der uns mitnimmt auf die dunkle Seite der Digitalisierung. Das Internet bietet Hackern und bösen Menschen jeglicher Art einen Nährboden.

Mit „K.I.“ also künstliche Intelligenz wurde als Titel ein Schlagwort gewählt, das gerade einen Hype erfährt. Ich gebe zu, dass auch ich deswegen zu dem Buch gegriffen hat. Markus Warken gelingt es gut technische Grundlagen zu erläutern. Auch wenn ich das meiste bereits wusste, hatte ich das Gefühl, dass es sehr gut erklärt ist. Allerdings spielt „K.I.“ lange Zeit gar keine Rolle. Erst sehr spät im Buch, wird das Thema angerissen.

K.I. - Markus Warken

Viel mehr geht es um den leichtfertigen Umgang mit unseren Daten. Markus Warken zeigt, wie schnell man einen Menschen im realen Leben denunzieren kann, wenn man beispielsweise Zugang zu seinen sozialen Netzwerken hat. Einfach online in dessen Namen öffentlich ein paar Personen beleidigen und schon startet die Maschinerie. Vor allem wenn man wie Jana neu in der Stadt ist und dort noch keine Freunde hat, kann man so schnell zur Außenseiterin werden.

Der Spannungsbogen hat mir anfänglich gut gefallen. Die Situation wird für Jana immer schwieriger. Wem kann sie vertrauen? Ich hatte Gänsehaut bei den vielen kleineren und größeren Sticheleien, die sich das System für Jana ausdenkt. Als die digitalen Mechanismen, dann auch noch in die Realität eingreifen und erste Menschen sterben, stockt dem Leser der Atmen.

K.I. - Markus Warken

Ungefähr ab dieser Stelle beginnt sich das Buch zunehmend wie Science Fiction zu lesen. Waren es davor noch Mechanismen, die tatsächlich selbst von eher minderbegabten Hackern ausgeführt werden können, wird es nun immer abstruser. Die Geschichte verfällt zunehmend einem Größenwahn.

Letzen Endes bleiben mir zudem zu viele Fragen offen. Was anfänglich für die tolle Spannung sorgte, verliert sich in diesem „immer größer, immer mehr“, bleibt auf der Strecke und wird gar nicht wirklich aufgeklärt.

K.I. - Markus Warken

Fazit

★★★☆☆

„K.I.“ startet mit einem tollen Spannungsbogen. Markus Warken zeigt Geschick technisch komplexe Themen einfach zu erklären. (Digitale) Bedrohungen, denen wir uns tagtäglich leichtfertigen aussetzen, werden verständlich aufbereitet.

Doch als die Geschichte Fahrt aufnimmt, artet das solide Fundament in einen Größenwahn aus – immer mehr, immer größer werden der Thriller und die Verbindungen der bösen Machenschaften. Eine Spur mehr Bodenständigkeit, ohne weltumspannende Systeme, hätte „K.I.“ wahrlich gut getan.

Der Gmeiner Verlag hat mir eine Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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